Ehrenmord in Fürstenried: Drei Mal lebenslang
München - Drei Mal die Höchststrafe: drei Mal lebenslange Haft für Mord, drei Mal wird zudem die besondere Schwere der Schuld festgestellt, was die Entlassung nach 15 Jahren Haft erschwert. Das härteste aller Urteile verhängt das Landgericht am Freitag im Prozess um einen Ehrenmord in Fürstenried gleich bei drei Männern im Alter von 41 bis 49 Jahren.
Ehrenmord in Fürstenried: So kam es zur brutalen Tat
Weil er mit der Ehefrau eines Angeklagten ein Verhältnis gehabt haben soll, wurde Salam S. in seiner Wohnung im Luganoweg vom eifersüchtigen Ehemann erschossen. Nach Überzeugung des Gerichts halfen ihm seine Komplizen, indem sie das Opfer auf die Couch drückten. Einen Tag später steckten die aus dem Irak stammenden Täter die Wohnung in Brand, um Spuren zu verwischen.
Nach Überzeugung des Gerichts steht die Täterschaft der drei Männer dennoch fest. DNA-Spuren in der Wohnung, Schmauchspuren im Auto, Bilder von einer Tankstelle und einer Bushaltestelle, die kurz vor und nach der Tat in der Nähe des Tatortes entstanden und die Männer zeigen, sind weitere Indizien. Ihre Alibis konnten zudem sämtlich entkräftet werden.
Richter: Parallelen zu anderen Ehrenmord-Fällen
Der Vorsitzende Richter Norbert Riedmann glaubt, dass auch die Ehefrau zu einem späteren Zeitpunkt getötet werden sollte und sieht erschreckende Parallelen zu anderen Ehrenmord-Fällen.
Zuletzt wurde in Essen versucht, die "Familienehre" mit einem Mord wiederherzustellen. Der junge Mann überlebte nur knapp.
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