EHEC: "Niemand darf sich ihr ungeschützt nähern"

Der zweite EHEC-Fall: Eine Frau (47) aus dem Münchner Osten liegt im Harlachinger Klinikum – in einem isolierten Zimmer der Infektologie-Station.
Thomas Gautier |
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Die Frau wird im Klinikum Harlaching behandelt – und liegt in einem hochisolierten Einzelzimmer der Infektologie. „Ihr Zustand ist ernst, aber stabil“, sagte ein Sprecher.
Mike Schmalz Die Frau wird im Klinikum Harlaching behandelt – und liegt in einem hochisolierten Einzelzimmer der Infektologie. „Ihr Zustand ist ernst, aber stabil“, sagte ein Sprecher.

München - Niemand darf sich ihr ungeschützt nähern. Nur mit Schutzkleidung, Handschuhen und einer Maske über Mund und Nase betreten Ärzte und Krankenschwestern das Isolationszimmer. Jeder Gegenstand, der mit der Patientin in Kontakt kommt, bleibt im Zimmer. Strengste Regeln – wegen EHEC. Hier, auf der Intensiv-Station im Harlachinger Klinikum, liegt das zweite Münchner Opfer des gefährlichen Erregers.

Laut dem Sprecher des Städtischen Klinikums, Marten Scheibel, handelt es sich um eine 47-Jährige aus dem Münchner Osten. Anfang der vergangenen Woche kam sie mit Durchfall und Magenbeschwerden ins Harlachinger Krankenhaus. Die Ärzte diagnostizierten bei ihr das lebensgefährliche „Hämolytisch-urämische Syndrom“ (HUS), eine schwere Verlaufsform der EHEC-Krankheit, bei der giftige Stoffwechselprodukte des Bakteriums rote Blutkörperchen zerstören, zu Blutungen und Nierenversagen führen können. Laut dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) waren am Freitag 15 EHEC-Fälle in Bayern bekannt – sieben von ihnen mit HUS-Syndrom, darunter eine 30-Jährige aus München, die im Schwabinger Klinikum liegt (AZ berichtete).

Nun kommt noch die 47-Jährige dazu. Sie schwebt laut Klinikum nicht in Lebensgefahr: „Ihr Zustand ist ernst, aber stabil“, sagte Scheibel zur AZ. „Sie ist wach.“ Sie soll erst einmal auf der Intensiv-Station bleiben. „Wir wollen sie in ihrem Zustand nicht quer durch die Stadt transportieren“, so Scheibel. Dort liegt die Münchnerin abseits anderer Patienten in einem Isolierzimmer. „Die Gefahr einer Ansteckung wäre viel zu groß“, so Scheibel. Die Frau hatte sich vor einigen Tagen in Göttingen (Niedersachsen) aufgehalten. Was sie dort gegessen hat, ist noch unklar. Zurück in München ging sie ins Harlachinger Krankenhaus. Bei einer ersten Untersuchung der 47-Jährigen diagnostizierten die Ärzte eine EHEC-Erkrankung, bei einer zweiten das HUS-Syndrom.

Die erste HUS-Erkrankte kämpft laut Scheibel auf einer Spezialstation des Schwabinger Klinikums noch immer gegen die tückische Krankheit. Ihr Zustand sei laut Scheibel zwar stabil – „aber nach wie vor kritisch.“

 

 

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