Ecartec-Messe: Jetzt kommt Strom in den Tank
MÜNCHEN - Ecartec: Die erste deutsche Messe für Elektro- Mobilität startete in München. Aufgetankt wird preiswert an speziellen Zapfsäulen oder ganz natürlich mit Sonne – die AZ hat sich umgesehen.
Die Messe steht unter Strom: Dort findet noch bis morgen die erste deutsche Schau rund um die Elektro-Mobilität statt. 195 Aussteller zeigen auf der Ecartec in München, wie weit die Technik schon ist. „Elektromobilität ist nicht nur umweltfreundlich, sondern wird den Individualverkehr in den Städten sichern“, so Carolin Reichert, Leiterin von E-Mobility bei RWE.
Der Stromanbieter baut seit Juli von Berlin aus ein Netz von Stromtankstellen aus. Gestern eröffnete der Konzern seine 130. Ladestation für Elektro-Autos, in den Riem-Arcaden. Projekt-Partner für den Treibstoff aus der Steckdose sind ADAC, Siemens, die Autovermietung Sixt und der Parkhausbetreiber Apcoa.
In Berlin läuft ein Feldversuch
Für einen Feldversuch in Berlin arbeitet BMW mit Vattenfall zusammen. 50 private Tester bekommen Leasing-Minis. An 50 Säulen können sie in der Hauptstadt „auftanken“. „Die meisten machen es aber daheim über Nacht“, so Vattenfall-Sprecherin Sandra Kühberger. An der speziellen Zapfsäule dauert das Laden eines Elektro-Autos vier Stunden, mit Strom aus der normalen Steckdose etwa zehn Stunden. Mit vollen Batterien kommt ein Mini zwischen 160 und 200 Kilometer weit. „Elektro-Wagen sind die idealen Stadtautos“, meint sie. Und die volle Leistung ist auch sofort da. „Da lassen Sie an der Ampel jeden Porsche stehen.“ Und das sehr preiswert: Ein Liter Strom fürs Auto kostet etwa 43 Cent, gezahlt wird mit spezieller Karte.
Auf die Sonne allein setzen auch einige Aussteller. Besonders clever: die Entwicklung der Münchner ESG zusammen mit Webasto Solar. Zum Laden wird das Autodach mit den Solarzellen auf die dreifache Größe „ausgezogen“, geladen wird zuerst immer die nächste Batterie. „Außerdem arbeiten wir mit Navi-Herstellern an einem System, dass dem Fahrer je nach Strecke die exakte Reichweite anzeigt“, erklärt Nina Bichlmaier von der ESG. „Damit der Strom nicht vor dem Ziel ausgeht.“
Barbara Brießmann
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