Düstere Aussichten: Grusel-Sommer 2015?
Ein erneuter Wintereinbruch im Frühjahr ist uns Gott sei Dank erspart geblieben. Im Gegenteil: Der meteorologische Frühling hat bisher einen überdurchschnittlich guten Start hingelegt. Rund 1,3 Grad liegt die Durchschnittstemperatur über dem langjährigen Mittelwert.
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Laut dem Wetterportal wetter.net ist nach den ersten 11 Tagen im März das durchschnittliche Sonnenschein-Soll schon zu 45 Prozent erfüllt, das Niederschlagssoll dagegen erst zu 22 Prozent. Und auch in den nächsten Tagen soll der aktuelle Trend sich fortsetzen. Während es nur im Osten Deutschlands vermehrt zu Regen und sogar Schneeregen kommen kann, freut sich der Rest der Republik über freundliches Wetter mit nur vereinzelten Niederschlägen.
Der Sommer 2015 könnte nass werden
Ist der Preis für den Sonnen-Frühling womöglich ein nasser und düsterer Sommer? Nach aktuellen Prognosen könnte sich diese Bauernregel vor allem in Bayern durchaus erfüllen. Und auch die Wettergeschichte spricht dagegen, dass auf ein warmes Frühjahr ein heißer Sommer folgt.
Diplom-Meteorologe Dominik Jung sagt: "Erinnern Sie sich noch an die Klimapropheten die uns nach dem wärmsten und trockensten Sommer aller Zeiten im Jahr 2003 weitere heiße Dürre-Sommer prophezeit hatten? Nichts davon ist eingetreten. Von den nachfolgenden 11 Sommer waren 7 nasser als im langjährigen Durchschnitt, fielen also buchstäblich ins Wasser."
Der US-Wetterdienst NOAA hat eine ersten Trend für die Monate Juni, Juli und August berechnet und der macht nicht gerade Hoffnung (siehe Bild). Der rote Kreis zeigt Süddeutschland. Die grüne Färbung zeigt eine stark überdurchschnittliche Niederschlagsmenge.
"Das könnte dieses Jahr ein echter Grusel-Sommer werden. Das US-Langfristmodell sieht derzeit keinen Sommermonat der wärmer als im langjährigen Durchschnitt ausfallen könnte. Alle drei Sommermonate sollen lediglich normal temperiert ausfallen und das gepaart mit verbreitet mehr Niederschlag als im Mittel. Besonders nass soll demnach der August werden", so Wetterexperte Jung.
Kopf nicht in den Sand stecken!
Den Sommer also gleich abschreiben? Keinesfalls! Es besteht Hoffnung, dass sich die Klimatologen irren. Derartige Langzeittrends haben eine Treffergenauigkeit von etwa 50 Prozent. Und: Ein im Durchschnitt nasser Sommer schließt ja einige schöne Sonnentage nicht aus.
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