DSL-Ausfall in München: Ohne Netz ins neue Jahr
Große Teile Schwabings und der Maxvorstadt sind am 1. Januar ohne Internet und Telefon. Ein Feuerwerkskörper hat eine Leitung beschädigt
München Die Rümannstraße hat es, die Karl-Theodor-Straße nicht. Das Nordbad und das Univiertel ebenfalls nicht. Und auch in der Augustenstraße tut sich an Neujahr nichts. Zumindest für viele Internetnutzer.
Kurz nach Mitternacht sind in großen Teilen Schwabings und der Maxvorstadt die DSL-Anschlüsse der Stadtwerke-Tochter „M-Net“ und des zum Telefónica-Konzern gehörenden Anbieters „Alice“ ausgefallen. Für viele Münchner bedeutete das: kein Internet, kein Telefon, kein Fernsehen über Glasfaserkabel. Und das an Neujahr, wenn man sich gerne bei Freunden und Verwandten melden würde.
Warum der Ausfall? Von „M-Net“ gab es zunächst keine Information. Telefonisch war der Anbieter für Kunden nicht zu erreichen. Deshalb suchten viele Betroffene auf andere Art Zugang zum Internet und machten ihrem Ärger auf Facebook Luft. Vor allem auf der Seite von „M-Net“. „Erst am 10. Dezember hatten wir den letzten Ausfall“, schrieb eine Nutzerin. Ein anderer schimpfte: „Weniger online sein zählt nicht wirklich zu meinen Vorsätzen für 2013.“
Ein dritter wollte sich bei Christian Ude beschweren. Der Münchner Oberbürgermeister ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stadtwerke, dem Hauptgesellschafter von „M-Net“.
Am Nachmittag meldete sich dann eine Sprecherin von „M-Net“ auf Facebook: „Wir bedauern sehr, dass es in einigen Bereichen zu Einschränkungen oder kompletten Ausfällen kommt.“
Erst nach Stunden war die Ursache für den Netzausfall klar: Es war ein Silvesterkracher. Ein Passant hatte ihn an der Augusten-, Ecke Görresstraße in einen Lüftungsschacht der U-Bahn geworfen, so die „M-Net“-Sprecherin auf Facebook. Der Böller habe ein Stadtwerke-Kabel so stark beschädigt, dass unter anderem der Gehweg aufgegraben werden musste, um es zu reparieren.
Erst nach 18 Stunden war der Großteil der betroffenen Anschlüsse wieder am Netz.
Die „M-Net“-Sprecherin selbst wurde von den Kunden-Beschwerden offenbar im Urlaub erwischt. Über ihren Facebook-Nachrichten fand sich die Ortsangabe „in der Nähe von Ebbs, Tirol.“
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- Christian Ude