Drogen im Fitnessclub - Betreiber vor Gericht
MÜNCHEN - Ein Fitnessstudio-Betreiber hat jetzt vor dem Münchner Landgericht den Besitz von Dopingmitteln zugegeben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 36-Jährigen illegalen Handel mit Amphetamin vor.
Vor dem Münchner Landgericht hat am Donnerstag der Doping- und Drogenprozess gegen den Betreiber eines Fitness-Studios begonnen. Der 36-Jährige hat den Besitz von Testosteron, Stanozolol und Nandrolon zum Eigenbedarf zugegeben. Kokain und Amphetamin hat es nach seinen Worten auf Prominenten-Partys kostenlos gegeben. Namen von einschlägigen Gastgebern nannte der gelernte Wirtschaftsingenieur jedoch nicht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm den Handel mit Amphetamin im Kilogramm-Bereich und einen beabsichtigten Deal mit 100 Gramm Kokain vor.
Zu dem Kokain-Handel kam es jedoch nicht, weil der mitangeklagte Lieferant mit dem Stoff beim Verlassen seiner Wohnung festgenommen worden war. Der 30 Jahre alte Bosnier, der nach seiner Ausweisung seit 2004 illegal in München lebte, stand auf Grund des Hinweises eines Polizeiinformanten unter Beobachtung. Er soll den Clubbesitzer wiederholt beliefert haben, dieser habe die Drogen zum Teil mit kostenlosen Trainingsstunden abgegolten.
Der Bosnier hatte zum Zeitpunkt seiner Festnahme im vergangenen Dezember 676 Gramm Kokain und 418 Gramm Marihuana in der Wohnung. Er hat diesen Punkt der Anklage eingeräumt. Der 30-Jährige hatte die Wohnung als Rauschgiftdepot von einem ebenfalls angeklagten Bürokaufmann angemietet, der von der Verwendung gewusst haben soll. Er habe aber nicht gewusst, um welche Drogenmenge es ging, versicherte der 28-Jährige.
Dem Besitzer des Fitness-Clubs glaubte das Gericht dessen Darstellung nicht, er habe Dopingmittel und Drogen ausschließlich für den eigenen Konsum besessen. Die Mengen stünden nicht in Einklang mit dem Ergebnis einer Haar-Analyse, wandte der Vorsitzende Richter ein. Dazu äußerte sich der 36-Jährige nicht.
dpa
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