Dreiste Diebin: 2.398 Kaffee-Gläser in Leggings geklaut

Kaum zu glauben: Für knapp 20.000 Euro stiehlt Olga H. (60) löslichen Kaffee, um ihn auf Märkten in Tschechien wieder zu verhökern – sie führt sogar genauestens darüber Buch.
jot |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Angeklagte im Gerichtsaal und der über 2000-fach geklaute Korpus Delicti: Löslicher Bohnenkaffee. Am Mittwoch in München ein Urteil über die Diebin fallen.
AZ, John Schneider Die Angeklagte im Gerichtsaal und der über 2000-fach geklaute Korpus Delicti: Löslicher Bohnenkaffee. Am Mittwoch in München ein Urteil über die Diebin fallen.

MÜNCHEN - In den Gerichtssaal kommt sie im langen, schwarzen Mantel. Genau so einen hatte Olga H. (60) auch auf ihren Raubzügen. Das Objekt ihrer Begierde: Kaffeepulver der Marke Nescafé Gold, das Glas zu 7,99 Euro. Genau 2.398 Gläser hat sie erbeutet. Olga H. steckte sich die Gläser in speziell mit Gummibändern präparierte Leggings. Darüber trug sie einen weiten Rock, und darüber wiederum den weiten Mantel. Das funktionierte prächtig.

Bis zu 30 Gläser schleuste sie so bei einem Raubzug an der Kasse vorbei. Wenn ihr Auto voll war, brauste sie gen Tschechien davon und verkaufte ihre Beute auf Märkten an vietnamesische Händler. Erst nach einem Jahr wurde sie am 17. März in Gröbenzell auf frischer Tat ertappt. Seitdem sitzt sie in Untersuchungshaft. Wegen gewerbsmäßigem Diebstahl in 99 Fällen muss sie sich seit Montag vor dem Münchner Landgericht verantworten. 2.398 Kaffee-Gläser hat sie gestohlen, bevor sie erwischt wurde. Der Schaden beträgt fast 20.000 Euro.

Bereits seit 1994 hat die Köchin Zigaretten geschmuggelt. Auch ihre Kaffee-Masche ist den Ermittlern bekannt. Damals sei sie auf die schiefe Bahn geraten, um ihren drogensüchtigen Söhne zu helfen, sagt sie unter Tränen. Olga H. hat insgesamt vier Kinder, war drei Mal verheiratet. Nach der Trennung von ihrem dritten Mann kam ab 2010 die Not dazu. „300 Euro Rente sind zu wenig“, erklärt sie. Deswegen sei sie erneut kriminell geworden.

Vor allem bei Lidl war sie tätig – aber auch Netto und Penny waren vor ihr nicht sicher. Die Diebin mit dem Leggins-Trick führte über ihre Beute übrigens genauestens Buch. Nur so war es den Ermittlern später möglich, die einzelnen Raubzüge zu rekonstruieren. Der Prozess soll am MIttwoch zu Ende gehen.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.