Drei Retter hoch zu Ross

Alina, Julia und Micaela sind die besten Freundinnen. Bei einem Ausritt mit ihren Pferden retteten die 12-Jährigen am Freitagnachmittag einer Frau das Leben. Die 46-Jährige wollte sich in der Aubinger Lohe mit schlaftabletten vergiften.
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Julia, Alina und Micaela haben einer Frau das Leben gerettet.
Polizei 3 Julia, Alina und Micaela haben einer Frau das Leben gerettet.
Alina, Julioa und Micaela auf ihren Pferden.
az 3 Alina, Julioa und Micaela auf ihren Pferden.
Ein Polizeihubschrauber war über der Aubinger Lohe im Einsatz.
dpa 3 Ein Polizeihubschrauber war über der Aubinger Lohe im Einsatz.

MÜNCHEN - Alina, Julia und Micaela sind die besten Freundinnen. Bei einem Ausritt mit ihren Pferden retteten die 12-Jährigen am Freitagnachmittag einer Frau das Leben. Die 46-Jährige wollte sich in der Aubing Lohe mit schlaftabletten vergiften.

Alina, Julia und Micaela sind unzertrennlich. Jeden Tag reiten die zwölf Jahre alten Freundinnen mit ihren Pferden Jimmy, Hazel und Jutta durch die Aubing Lohe. Die Gegend kennen sie wie ihre Westentasche. Jetzt gerieten die Schülerinnen in eine Suchaktion der Polizei. Mit 70 Mann, 14 Spürhunden und einem Hubschrauber durchkämmte sie das unwegsame Waldstück – auf der Suche nach einer selbstmordgefährdeten Frau. Aber es waren die Mädchen, die der 46-Jährigen das Leben retteten.

In der Nähe des Bienenheims, einem Biergarten in Lochhausen, trafen die drei Teenager am Freitagnachmittag zufällig eine fremde Frau. „Sie machte einen ziemlich erschöpften Eindruck“, erzählt Julia. „Fast hätte wir sie für einen Mann gehalten“, ergänzen Alina und Micaela, „doch dann haben wir ihr geblümtes Damenfahrrad gesehen.“

Was die Schülerinnen nicht ahnten – seit Stunden lief eine Suchaktion nach ihr. Die 46-Jährige hatte am Mittag ihre Psychotherapeuten angerufen und erzählt, sie wolle Selbstmord begehen. „Wegen familiärer Probleme hatte sie Schlaftabletten und Antidepressiva geschluckt“, berichtet Polizeihauptkommissar Uwe Mohr.

Die Ärztin versuchte herauszubekommen, wo ihre Patientin steckte. „Ich bin ziellos im Wald umhergelaufen, ich weiß nicht wo ich bin“, brachte die 46-Jährige mühsam hervor. Ihr einziger Orientierungspunkt war der Baumstamm, an dem sie lehnte.

Ein Polizeihubschrauber stieg auf. Am Boden suchten Streifenbeamte mit Unterstützung der Einsatzhundertschaft sowie der Rettungshundestaffel. Gegen 15 Uhr entdeckte die Helikopterbesatzung eine regungslose Gestalt auf einer Lichtung. Ein Notarzt wurde abgesetzt. Doch es war nicht die vermisste Frau, sondern ein Mann. Der 41-Jähriger war betrunken und litt an Krämpfen. „Er war stark unterkühlt und hätte nicht mehr lange durchgehalten“, betont Joachim Walzik, Chef der Polizeihubschrauberstaffel.

Nur gut einen Kilometer vom Fundort des Mannes entfernt standen Alina und ihre Freundinnen plötzlich 30 Polizisten in grünen Overalls gegenüber. Die Mädchen erfuhren von der vermissten Frau. Sie ritten ein Stück weiter, doch dann fiel ihnen plötzlich die merkwürdigen Frau im Wald ein und sie kehrten um. „Als wir die Polizisten zu der Stelle führten,“ erzählt Julia, „lag die Frau bewusstlos am Boden.“ Rettung in letzter Sekunde! „Unsere Suchtrupps hätten ohne die Hilfe der Mädchen noch mindestens eine Stunde gebraucht, bis sie die Frau gefunden hätten“, betont Uwe Mohr. Als Belohnung spendiert die Polizei den drei cleveren Schülerinnen einen Ausflug zur Reiterstaffel. Da dürfen Alina, Julia und Micaela dann auf echten Polizeipferden reiten.

Ralph Hub

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