Dreh am Schicksalsberg

Joseph Vilsmaier und Reinhold Messner drehen am Nanga Parbat. Der Kinofilm soll die Geschichte der beiden Messner-Brüder und der tragischen Nanga-Parbat-Expedition von 1970 zeigen. Die Besetzung der beiden Hauptrollen stehe noch nicht fest.
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Drehen ab nächster Woche am Nanga Parbat: Regisseur Joseph Vilsmaier, Berater und Extrembergsteiger Reinhold Messner und Produzent Chris Naumann (v. l.) vor dem Abflug am Münchner Flughafen.
dpa Drehen ab nächster Woche am Nanga Parbat: Regisseur Joseph Vilsmaier, Berater und Extrembergsteiger Reinhold Messner und Produzent Chris Naumann (v. l.) vor dem Abflug am Münchner Flughafen.

Joseph Vilsmaier und Reinhold Messner drehen am Nanga Parbat. Der Kinofilm soll die Geschichte der beiden Messner-Brüder und der tragischen Nanga-Parbat-Expedition von 1970 zeigen. Die Besetzung der beiden Hauptrollen stehe noch nicht fest.

MÜNCHEN Spezialhubschrauber werden die Crew auf bis zu 6500 Meter Höhe bringen, Höhenmediziner begleiten das Team: Der Regisseur und Produzent Joseph Vilsmaier und der Extrembergsteiger Reinhold Messner starteten am Samstag zu ersten Dreharbeiten zu ihrem gemeinsamen Nanga Parbat-Film nach Pakistan. „Wir fangen nächste Woche an“, sagte Vilsmaier vor dem Abflug in München.

Der Kinofilm auf dokumentarischer Basis soll die Geschichte der beiden Messner-Brüder und der tragischen Nanga-Parbat-Expedition von 1970 zeigen, bei der Reinhold Messners jüngerer Bruder Günther ums Leben kam. Die Brüder, damals 23 und 25 Jahre alt, hatten zuvor in einer spektakulären Erstbegehung den 8125 Meter hohen Gipfel über die extrem schwierige Rupalwand bezwungen.

Mit Doubles

Vor der Kulisse des neunthöchsten Berges der Welt wollen Vilsmaier und Messner in den nächsten Wochen zunächst mit Doubles erste Szenen drehen. Der Nanga Parbat – zu deutsch: Nackter Berg – gilt als einer der schwierigsten Gipfel der Welt, an ihm starben Dutzende Bergsteiger, zuletzt im Juli der erfahrene Südtiroler Karl Unterkircher. „Ich habe mich eingelesen – es ist wirklich ein Berg zum Fürchten“, sagt Vilsmaier. Die Idee zu dem Film über den „Schicksalsberg“ ist mehrere Jahre alt, heuer begannen die konkreten Planungen.

Der Film soll laut Vilsmaier im Oktober nächsten Jahres fertig werden. Zwischen November 2009 und Januar 2010 soll der sieben Millionen Euro teure und vom Film-Fernseh-Fonds Bayern geförderte Streifen in die Kinos kommen.

„Wir erzählen eine Geschichte, die passiert ist“, sagt Messner. „Es geht im Grunde um das Überleben in den schlimmsten Situationen.“ Im Mittelpunkt sollten die dramatische Geschichte und ihre seelische und emotionale Seite stehen. Extrembergsteiger kennen die Gefahren – und gehen trotzdem. „Wir wissen sehr wohl, was wir da tun.“

„Das ist alles ausgestanden.“

Der Streit mit den Ex-Kameraden von damals, die Messner vorgeworfen hatten, er habe den Bruder nach dem Gipfelsieg allein ins Lager zurückgehen lassen, soll nicht mehr Thema sein. Laut Messner starb der höhenkranke Günther beim Abstieg durch das Diamir-Tal in einer Lawine, als er selbst den Weg suchte. Messner überlebte den dramatischen Abstieg über die völlig unbekannte Route knapp. Es solle in dem Film nicht um Moralisierung und Streit gehen, betont Messner. „Das ist alles ausgestanden.“

Der Bergsteiger, der als erster Mensch alle Achttausender der Erde bezwang und auch den Nanga Parbat mehrmals bestiegen hat, will die gesamten Dreharbeiten begleiten – als Ideenlieferant und Berater im Hintergrund. „Ich habe den Anspruch, einen starken Film auf die Leinwand zu bringen.“

Besetzung steht noch nicht fest

Ans Seil hängen wird sich Vilsmaier aber nicht. Drei Hubschrauber sind dabei, um die spektakuläre Berglandschaft zu drehen. Vilsmaier: „Wir drehen mit zwei 35-Millimeter-Kameras und mit einer 70-Millimeter-Kamera.“ Mit den sieben bis acht Schauspielern werde dann im Herbst in den Dolomiten und 2009 im Ortler-Gebiet gedreht. Die Besetzung der beiden Hauptrollen der Messner-Brüder stehe noch nicht fest. „Wir sind noch ganz schwer am Suchen“, sagt der Regisseur. „Wir wollen da zwei richtig gute Typen.“

Sabine Dobel

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