Doping-Prozess gegen Mark S. hat in München begonnen

Am Mittwoch hat in München der Prozess gegen den mutmaßlichen Doping-Arzt Mark S. und vier Helfer begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 42-Jährigen vor, über mehrere Jahre an diversen Sportlern Blutdoping durchgeführt oder Doping-Missbrauch organisiert zu haben. Darüber hinaus habe er sich der gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht.
von  dpa
Der Angeklagte (r) steht beim Beginn des Prozess gegen ihn wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Arzneimittel- und Dopinggesetze mit seinem Anwalt Juri Goldstein zusammen.
Der Angeklagte (r) steht beim Beginn des Prozess gegen ihn wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Arzneimittel- und Dopinggesetze mit seinem Anwalt Juri Goldstein zusammen. © Peter Kneffel/dpa/Aktuell

Mark S. wurde im Februar 2019 nach einer Razzia bei sich zuhause in Erfurt und zeitgleichen Durchsuchungen bei der nordischen Ski-WM in Seefeld festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

In der sogenannten "Operation Aderlass" identifizierten die Ermittler 23 involvierte Sportler, in Deutschland und Österreich wurde gegen 50 Personen ermittelt. Besonders Winter- und Radsportler zählten zum Kundenkreis des Arztes. Einige Athleten standen in Österreich bereits selbst vor Gericht und erhielten wegen Dopings Bewährungsstrafen.

Für einen der größten Dopingprozesse hierzulande (Aktenzeichen 2 KLs 380 Js 108323/19) hat das Landgericht München II 26 Verhandlungstage bis Weihnachten veranschlagt. Dabei sollten auch viele ehemalige Sportler als Zeugen geladen werden.

Unklar war vor Prozessbeginn, ob Mark S. als Hauptangeschuldigter sprechen und vielleicht auch weitere Helfer oder Sportler seines Netzwerkes preisgeben werde. Er hatte nach seiner Verhaftung laut Staatsanwaltschaft noch mit den Ermittlern kooperiert, nach fünf mündlichen und einer schriftlichen Aussage aber geschwiegen.

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