Dieser Beamte hat 4500 Kinderpornos gesammelt!

Vor Gericht bekennt er sich schuldig und sagt: „Es tut mir leid. Ich werde eine Therapie machen.“ Urteil: 19 Monate Haft auf Bewährung und 20000 Euro Strafe.
Torsten Huber |
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Sein Urteil lautet auf ...
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... 19 Monate Haft auf Bewährung, 20000 Euro an einen Verein gegen sexuellen Missbrauch ...
Torsten Huber 3 ... 19 Monate Haft auf Bewährung, 20000 Euro an einen Verein gegen sexuellen Missbrauch ...
... und eine ambulante Sexualtherapie muss der Angeklagte machen. Paul E. wird in Berufung gehen.
Torsten Huber 3 ... und eine ambulante Sexualtherapie muss der Angeklagte machen. Paul E. wird in Berufung gehen.

München - Auf dem Weg ins Münchner Amtsgericht zieht der pensionierte EU-Beamte Paul E. (64) hastig an einer Zigarette. Er wirkt nervös. Im Sitzungssaal dreht er den Zuschauern den Rücken zu. Ihm ist es peinlich, dass er wegen der Verbreitung von Kinderpornos angeklagt ist: „Ich kann nur sagen, dass ich mich wirklich schuldig bekenne. Es tut mir leid.“ Über 4500 Kinderporno-Bilder und -Videos mit einer Laufzeit von 112 Stunden stellt die Polizei auf seinem Laptop und zwei externen Festplatten sicher. 

Richterin Karin Jung: „Da ist noch mehr Material. Aber die Beamten wollten nicht weiter auswerten, weil die Beweise für eine Verurteilung ausreichen.“ Bei einer monatlichen Pension von 8200 Euro ist es für den Angeklagten, der in der Verwaltung im Europa-Parlament tätig gewesen ist, kein Problem, die Kinderpornos auf dem Schwarzmarkt zu kaufen. Paul E. sagt: „Ich stehe auf kleine Jungs und Mädchen, wenn sie in der Pubertät sind.“ Das Material habe er über Jahre gesammelt

„Ich war entsetzt über die vielen Daten, die sich angesammelt haben“, so der geschiedene Pensionär und Vater von drei erwachsenen Kindern. Auf die Spur ist ihm die Polizei vergangenes Jahr gekommen. Am 24. März 2012 loggt sich Paul E. gegen 10.28 Uhr in ein Netzwerk für Pädophile ein. Ein Privatclub. Er stellt Fotos mit drei nackten Jungs auf die Plattform, die acht bis zwölf Jahre alt sind und an ihren Geschlechtsteilen spielen.

Im Gegenzug bekommt der Angeklagte von anderen pädophilen Usern andere Kinderpornos. Am 9.November stürmt die Polizei die Wohnung des Angeklagten. Richterin Jung: „Es waren Unmengen von Bildern und Videos. Mit dem Material hätte man zwei Monate jeden Abend verbringen können.“ Auf einigen Fotos sieht man minderjährige Mädchen und Jungen beim Geschlechtsverkehr. Auf anderen weinen die Kinder, weil sie nichts als Schmerzen empfinden. Nach der Razzia wechselt Paul E. seinen Wohnsitz. Aus Scham vor den Nachbarn. Über seine Taten sagt er: „Ich habe mich dabei nie sehr wohl gefühlt.“

Eine Sexualtherapie 2011 habe er abbrechen müssen: „Die Psychologin hatte keine Zeit mehr für mich.“ Nach dem Geständnis fordert die Staatsanwältin ein Jahr und zehn Monate Freiheitsstrafe für den Angeklagten. Die Strafe könne man gegen Zahlung von 15000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zur Bewährung aussetzen. Sein Anwalt Claus Pinkerneil plädiert auf eine Bewährungsstrafe unter einem Jahr: „Sonst verliert mein Mandant seine Bezüge.“ Jung bleibt hart: 19 Monate Haft auf Bewährung, 20000 Euro an einen Verein gegen sexuellen Missbrauch und eine ambulante Sexualtherapie muss der Angeklagte machen. Paul E. wird in Berufung gehen.

 

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