Diesel-Dieb schreibt "Danke" auf den Tank

Seit die Preise für den Treibstoff förmlich explodieren, nehmen auch die Diebstähle zu. Die Polizei meldet heuer ein Drittel mehr Fälle im Freistaat. Diebe werden dreister!
dpa |
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250 Liter Diesel abgezapft – und dann dafür bedankt: „Danke – wegen Spritpreis“, hat der Dieb auf den Tank geschrieben.
dapd 250 Liter Diesel abgezapft – und dann dafür bedankt: „Danke – wegen Spritpreis“, hat der Dieb auf den Tank geschrieben.

Geparkte Sattelschlepper und Bagger mit großen Tanks waren schon immer ein Ziel von Dieseldieben. Doch seit die Preise für den Treibstoff förmlich explodieren, nehmen auch die Diebstähle zu. Die Polizei meldet heuer ein Drittel mehr Fälle im Freistaat.

 

München – Die derzeit hohen Spritpreise bescheren der Polizei zahlreiche neue Fälle. Nach Angaben des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) ist die Zahl der Dieseldiebstähle in diesem Jahr bis Mitte April um etwa ein Drittel höher als im Vergleichszeitraum 2011. Insgesamt seien bislang 609 Fälle von Dieseldiebstahl aus Lastwagen oder Baumaschinen angezeigt worden, sagte ein LKA-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Im vergangenen Jahr seien nur 455 Fälle registriert worden.

Dabei gibt es allerdings regionale Unterschiede. Eine besonders deutliche Steigerung der Fallzahlen gab es in Mittelfranken. Die Ermittler gehen davon aus, dass dies an der hohen Dichte von Fernstraßen dort liegt. Die Diebstähle fänden oftmals in der Nähe von Autobahnen oder Bundesstraßen statt, erklärte der LKA-Sprecher. In Unterfranken und dem südlichen Oberbayern hat die Kripo hingegen nicht signifikant mehr Dieseldiebstähle beobachtet.

Über einen ebenso dreisten wie freundlichen Dieb berichtete die niederbayerische Polizei am Freitag: Der Gauner schrieb „Danke - wegen Spritpreis“ auf den Tank des Lasters in Massing (Landkreis Rottal-Inn), nachdem er rund 250 Liter Diesel abgezapft hatte. Da der Dieb den Tank des Transporters zunächst nicht öffnen konnte, hatte er kurzerhand ein Loch in den Dieseltank gebohrt.

Ein wesentlich größerer Fall beschäftigt die Polizei in Schwaben. Dabei geht es allerdings um Unterschlagung und Hehlerei. Ein Mitarbeiter einer Spedition soll seinen Arbeitgeber um insgesamt rund 20 000 Liter Diesel betrogen haben. Der 47-Jährige sei nun im Landkreis Günzburg auf frischer Tat ertappt worden, als der Fahrer gerade aus seinem Laster Treibstoff in den Tank eines Abnehmers umpumpte, teilte die Polizei mit. Auf diese Art sollen in den vergangenen Monaten immer wieder zwei Unternehmer gestohlenes Dieselöl von dem Lasterfahrer erhalten haben.

Die Fahrer von Diesel-Autos müssen sich nach Einschätzung der Polizei trotz der vielen neuen Fälle von Dieseldiebstahl kaum Sorgen machen, dass auch ihr Tank angebohrt wird. Die normalen Personenwagen seien wegen ihrer relativ kleinen Kraftstoffbehälter für die Kriminellen nicht interessant. Bei an einsamen Orten geparkten Sattelschleppern oder Baumaschinen können die Diebe hingegen oft auf einen Schlag mehrere hundert Liter Sprit erbeuten.

 

 

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