Diebstahl bei BMW - auf Bestellung
München - Die teuren Alufelgen schleuste der Rentner direkt an der Werkskontrolle vorbei. So hat ein 63-jähriger BMW-Mitarbeiter mit dem Diebstahl von Auto-Zubehör über Jahre nicht schlecht dazu verdient. Jetzt flog der groß angelegte Diebstahl auf. Gegen 18 Männer ermittelt die Münchner Polizei wegen Bandendiebstahl und Hehlerei.
Der 63-jährige Kopf der Bande war früher als Techniker bei einer Münchner Autofirma angestellt. Nach AZ-Informationen handelt es sich um BMW. Auch als Senior hielt er noch Kontakt zu ehemaligen Kollegen und konnte so das Werksgelände betreten, ohne Verdacht zu erwecken. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann etwa acht Komplizen hatte, die ihm Diagnosegeräte, Räder, Werkzeuge und Software zuführten.
Nach ersten Ermittlungen beläuft sich der Schaden auf 30000 Euro. Er könnte aber durchaus höher liegen, kostet doch schon ein Diagnosegerät bis zu 10000 Euro, ein Satz Alufelgen für M5 oder M3 bis zu 2000 Euro. Der Rentner soll komplette Reifensätze im Kofferraum abtransportiert haben. Später verkaufte er sie gezielt an kleinere Werkstätten in München, Ober-, Niederbayern sowie dem Ruhrgebiet.
Sogar Bestellungen nahm die Diebesbande an. Monatlich belieferten sie Hinterhofwerkstätten und machten so einen Gewinn von mehreren zehntausend Euro.
Im Herbst schließlich fiel unbeteiligten Mitarbeitern auf, dass Teile verschwunden waren. Die Werksleitung erstattete Anzeige. Am Dienstag durchsuchten 80 Polizisten rund 20 Werkstätten sowie BMW selbst. 18 Beschuldigte zwischen 30 und 63 Jahren wurden festgenommen, der Rentner als Kopf der Bande hat bislang kein Geständnis abgelegt.