Die Versteigerung naht: Wer will die Schranne?
MÜNCHEN - Die Halle kommt unter den Hammer. Mitsteigern kann jeder, der das nötige Kleingeld hat. Der Verkehrswert der Pech-und-Pannen Immobilie wird mit 34 Millionen Euro angegeben
Der 9. Dezember – dieses Datum könnte den unrühmlichen Höhepunkt im Drama um die Schranne markieren. Denn an dem benannten Mittwoch soll die Halle unter den Hammer kommen (AZ berichtete). Der Termin könnte nur dann ersatzlos gestrichen werden, wenn der entsprechende Antrag von der Deutschen Bank London zurückgezogen wird. Die ursprüngliche Forderung der Bank soll bei 26 Millionen Euro gelegen haben.
Bei einer Zwangsversteigerung dürfte theoretisch jeder mitsteigern, der das nötige Kleingeld mitbringt. Der Verkehrswert der Schranne wird mit 34 Millionen Euro angegeben. Beim ersten Versteigerungstermin müssten mindestens 50 Prozent davon geboten werden – sonst darf kein Zuschlag gegeben werden. Wenn keine 70 Prozent des Verkehrswerts erreicht werden, hat die Gläubigerbank noch ein Vetorecht.
Falls der erste Versteigerungstermin keinen Erfolg hat, gibt es einen weiteren Versuch – diesmal ohne Wertgrenzen. Dann könnte die Schranne als echtes Schnäppchen weggehen. Klaus Thannhuber, der für die Besitzgesellschaft „Schrannenhalle GmbH und Co.KG“ Einzelprokura hat, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Bei der Deutschen Bank London hieß es bloß: „Kein Kommentar.“
Die Rathaus-CSU wertete die jüngste Entwicklung als „nächsten Akt in der Schrannen-Pannen-Posse“. Dass Desaster sei „allein auf die Fehlentscheidung von Rot-Grün zugunsten des Investors Thannhuber und dessen Betreibermodell“ zurückzuführen. Dagegen kann der Schrannen-Mieter Jürgen Lochbihler der anberaumten Versteigerung sogar etwas Positives abgewinnen. „Dann wird es endlich Klarheit über die Zukunft der Schranne geben.“ Auch Michael Ecker von Futurecom bleibt gelassen – allerdings aus anderen Gründen. Die Futurecom ist seit dem Wochenende ebenfalls Mieter der Schranne – zumindest auf dem Papier, weil Lochbihler die Halle nicht geräumt hat. Ecker ist sicher, dass es erst gar nicht zur Versteigerung kommt. „Das wird alles hochgespielt.“ Man wird sehen.
lj
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