„Die Situation ist dramatisch“

Auto-Produktion bei BMW wird drastisch gekürzt, 8100 Stellen fallen weg. Und jetzt geht’s den Mitarbeitern auch noch ans Weihnachtsgeld.
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Deutsche Wertarbeit: Eine Arbeiterin montiert einen 1er BMW. Jetzt soll die Produktion drastisch gedrosselt werden. Foto: AP
az Deutsche Wertarbeit: Eine Arbeiterin montiert einen 1er BMW. Jetzt soll die Produktion drastisch gedrosselt werden. Foto: AP

MÜNCHEN - Auto-Produktion bei BMW wird drastisch gekürzt, 8100 Stellen fallen weg. Und jetzt geht’s den Mitarbeitern auch noch ans Weihnachtsgeld.

Es ist ein Jahr der Hiobsbotschaften für BMW. Schon im Frühjahr hatte der Autobauer seine Gewinnaussichten für 2008 gekappt. Die Ankündigung, bis Jahresende 8100 Jobs abzubauen, schockte die Mitarbeiter. Gestern nun mussten die Beschäftigten erneut schlechte Nachrichten verkraften.

Der Münchner Autobauer hat die Gewinnziele für dieses Jahr ganz aufgegeben. Die Produktion wird um weitere 40000 Fahrzeuge gekürzt. Insgesamt wird BMW damit heuer 65000 Autos weniger als herstellen als geplant. „Die Situation ist dramatisch“, sagte Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer der AZ. „Weltweit brechen den Autobauern die Absatzmärkte weg.“

Drastisch ist der Rückgang vor allem in den von der Finanzkrise gebeutelten USA. Dort setzte BMW im Oktober fünf Prozent weniger Fahrzeuge ab. Im Monat zuvor gab es sogar ein Minus von 25 Prozent. „Der schwache US-Markt trifft BMW besonders hart“, sagt Dudenhöffer. Die Münchner setzen dort mehr Autos ab als in Deutschland.

"Über kurz oder lang werden freiwillige Leistungen wegfallen"

Die Folge: Der BMW-Gewinn brach im dritten Quartal um fast zwei Drittel ein. „Das nächste Quartal wird wegen der gekappten Produktion ebenfalls schwach werden“, sagte Georg Stürzer zur AZ, Auto-Analyst bei Unicredit.

Den Rückgang werden auch die Beschäftigten zu spüren bekommen. Schon in diesem Jahr wird die Erfolgsprämie gekürzt. Sie lag im Vorjahr noch bei 5600 Euro. Im nächsten Jahr will der Autobauer dann ans Weihnachtsgeld ran: Es soll anders berechnet werden. Derzeit gibt es noch 120 Prozent eines Monatsgehalts. Auch andere übertarifliche Sonderzahlungen sollen künftig stärker an den Erfolg gekoppelt werden. Darüber verhandelt BMW schon länger mit dem Betriebsrat.

„Über kurz oder lang werden freiwillige Leistungen wegfallen “, glaubt Experte Dudenhöffer. Sogar einen weiteren Jobabbau hält er für möglich. „Ausschließen jedenfalls lässt sich das bei der rasanten Abwärtsbewegung nicht.“

aja

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