Die Schuldenlast wird leichter

Die gute Nachricht zuerst: Die Überschuldung von Privatpersonen in München ist – wie übrigens in ganz Bayern – leicht zurückgegangen. Das bedeutet 6,67 Prozent (Vorjahr 7,07 Prozent) der erwachsenen Bevölkerung in der Landeshauptstadt können ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen, die Ausgaben sind höher als die Einnahmen. .
Allerdings zeigt die detaillierte Auswertung des Schuldner-Atlas’ für München auch, dass in sozial schwächer gestellten Vierteln wie Hasenbergl und Riem die Überschuldungs-Quote doch bis zu 20 Prozent beträgt.
Trotz dieser Einschränkung steht also München im Städtevergleich relativ gut da – genau an 56. Stelle von 413 Kreisen und kreisfreien Städten. Mit den bereits erwähnten 6,67 Prozent Überschuldung sind heuer in der Isarmetropole demnach weit weniger Menschen in den Miesen als etwa in Hamburg (12,05) Düsseldorf (13,85 Prozent) oder gar Berlin (13,96).
Positiv fällt beim Münchner Schulden-Atlas auch auf, dass die Farben Grün und Gelb überwiegen. Das bedeutet eine Überschuldung von 0 bis unter 10 Prozent. Der geringste Schuldneranteil ist in Nymphenburg und Bogenhausen anzutreffen. Mit über 20 Prozent hat das Hasenbergl die höchste Schuldnerquote, gefolgt von Trudering-Riem (ebenfalls über 20 Prozent) sowie Berg am Laim, Am Hart und Ludwigsvorstadt (über 14 Prozent).
Übrigens: Ganz Bayern weist anno 2008 die niedrigsten Schuldnerquoten von allen 16 deutschen Bundesländern – noch vor Baden- Württemberg – auf.
Das Institut Creditreform, das den jährlichen Schuldner-Atlas erstellt, erklärt weiter: „Der Rückgang der Schuldnerquote basiert weitestgehend darauf, dass viele ehemalige Schuldner durch die Wiederaufnahme von Beschäftigungsverhältnissen in der Lage waren, ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen und Schulden abzubauen. Gleichzeitig zeigen die Insolvenzstatistiken 2008 erstmals seit Einführung des Verbraucherinsolvenzverfahrens (1999) einen Rückgang der Privatinsolvenzen.“
Wolf Hertkorn