Die schönsten Bilder vom Kocherlball 2018 am Chinesischen Turm im Englischen Garten München
München - Wenn sich an einem Sonntag über zehntausend Münchner freiwillig bei Morgengrauen aus dem Bett quälen und herausgeputzt in Tracht und historischen Gewändern zum Chinesischen Turm aufbrechen, kann das nur eins bedeuten: Der Kocherlball steht mal wieder an.
Der Kocherlball geht auf eine alte Münchner Tradition aus dem 19. Jahrhundert zurück. Damals versammelten sich an schönen Sommersonntagen die Dienstboten - die "Kocherl" - zum Tanz. Sie kamen in aller Frühe, weil sie danach bei ihren Herrschaften Dienst tun mussten. Wegen eines angeblichen Sittenverfalls verbot die Obrigkeit die Bälle Anfang des 20. Jahrhunderts. Zum 200. Geburtstag des Englischen Gartens ließ die Stadt den Brauch 1989 wieder aufleben. Der Ball findet seitdem in der Regel am dritten Sonntag im Juli statt.
Die Besucher, viele in Tracht, manche auch im Gewand der früheren Kocherl, drängten sich bei Landler, Zwiefachem, Polka und Walzer auf der stets zu engen Tanzfläche rund um den Chinesischen Turm. Die Tanzmeister Katharina Mayer und Magnus Kaindl sorgten wie immer mit Elan dafür, dass auch Ungeübte mitmachen konnten: Sie erklärten die Schritte nicht nur, sondern tanzten sie auch vor. Dann ging es zu den Klängen der beiden Gruppen "Niederbayrischer Musikantenstammtisch" und "Äff-tam-tam" los. 11.000 Münchner und extra für den Ball angereiste Bayern drehten sich im Takt. Auffällig war dabei, dass viele junge Leute die traditionellen Volkstänze beherrschten - die speziellen Kocherlball-Tanzkurse des Kulturreferats haben sich offensichtlich gelohnt.
Wie schön der Kocherlball 2018 war, sehen Sie in unserer Fotostrecke und im Video.
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