Die Radl-Trends 2011: Spikes zum Aufpumpen
MÜNCHEN - Retro-Chic, Eleganz und Elektroantrieb: So soll das Radl-Jahr 2011 in München aussehen. Selbst für das Winterwetter und die Waghalsigen haben sich die Fachleute etwas ausgedacht
Im Moment ist es eigentlich nur etwas für die ganz Harten und Furchtlosen: Radeln bei Schnee und Eis ist definitiv nicht jedermanns Sache. Aber der nächste Frühling kommt garantiert. Und dann kann’s wieder losgehen mit der gesunden und umweltfreundlichen Fortbewegung. Die AZ zeigt Trends für die Saison 2011.
Winter-Radeln: Natürlich gibt es einige Möglichkeiten, sicher und gut geschützt durchzukommen. Fleece-Unterzieher für den (am besten reflektierenden) Helm, High-Tech-Öl für die Seilzüge und die Kette. Sportlichen seien Spikes empfohlen: Hoher Reifendruck bringt die Nägel zum Vorschein; wenn der Schnee schmilzt, wird wieder Luft abgelassen – dann rollt der Radler auf dem Gummi-Mittelsteg dahin.
Fahrrad-Neuheiten: Chic und Eleganz sind heuer angesagt, Radl mit Retro-Look werden gerne genommen. Und das Ganze natürlich garniert mit hochwertiger und wartungsarmer Technik. Fixies ohne Freilauf (aber jetzt mit Dreigang-Schaltung) sind der Hit für alle, die das Stadtradeln als Bühne zur Selbstdarstellung nutzen. Eher solide, aber mit viel Liebe zum Detail und zu hochwertigen Komponenten feiern auch die praktischen Holland- Räder ein Comeback. Und ein Nabendynamo ist heutzutage eine Selbstverständlichkeit.
Fahrrad-Hightech: Carbon setzt im Top-Bereich bei Mountainbikes und Rennrädern seinen Siegeszug fort. Da wiegt dann der komplette Rahmen nur noch knapp über ein Kilo. Immer ausgefeiltere Herstellungsmethoden und immer bessereMaterialien für die Komponenten sorgen im Hochpreis-Bereich zwischen 3000 und 5000 Euro für Gefährte, wie sie bis vor kurzem nicht einmal Profis bewegen konnten.
A Sicherheit: Wer bisher einfach keinen unpeinlichen Helm gefunden hatte, kann jetzt hoffen. Der neueste Trend sind Hirnschützer im Basecap- Look, die cool ausschauen und funktional keine Zugeständnisse verlangen – etwa dank der vielen Lüftungsöffnungen. Pannensichere Reifen setzen sich immer mehr auch als Basis-Ausstattung durch. Scheinwerfer mit Tagfahrlicht- Funktion sorgen ebenso fürs bessere Gesehenwerden wie neue Rücklichter mit breiten Leuchtbändern.
Elektro-Räder sind auch in dieser Saison der Bereich mit den größten Zuwachsraten. Die Sinnfrage stellt sich für den Radl-Fan gleich welchen Alters nicht: Es geht nicht darum, ob man’s braucht. Sondern darum, dass E-Biken einfach großen Spaß macht. Sämtliche Gattungen vom Klappradl bis zum Spitzen- Mountainbike werden inzwischen angeboten. Die Preise beginnen bei etwa 1300 Euro und sind nach oben so gut wie offen. Bei den gut 5300 Euro für den 45 Sachen schnellen Superflitzer Delite Hybrid ist noch lange nicht Schluss.
Familienradeln: Los geht’s mit dem Kindertransporter ab 450 Euro, der sich auch als Buggy und in der Loipe einsetzen lässt. Gezogen wird er vom Trekking oder Lastenrad (auch mit E-Antrieb), das auch den Einkauf bewältigt. Mit etwa drei Jahren strampeln die Kids mit dem neuen Leichtbau- Kinderradl.
Die Preisfrage: Radl-Experte Gunnar Fehlau sagt: „Unter 500 Euro gibt es kein vernünftiges Rad!“ R. Huber
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