Die Mode für den Münchner Herbst
München - Auch wenn am Wochenende der ein oder andere Münchner kurz darüber nachgedacht haben mag, wieder seine Sommerklamotten aus dem Schrank (oder der Kiste im Keller) zu holen, so befinden wir uns doch tatsächlich mittendrin: im Herbst.
Modisch gesehen ist diese Jahreszeit eine echte Herausforderung. Denn wenn die Temperaturen mit den Blättern fallen, der Nebel die letzten Sonnenstrahlen vertreibt und es plötzlich doch kühler wird, als man morgens beim Blick aus dem Fenster gehofft hatte, steht jede(r) irgendwann vorm Schrank und überlegt: Was ziehe ich bloß an?
Bequem und warm soll es am besten sein, aber auch irgendwie hübsch und modern ausschauen. Aber was ist gerade hübsch und modern?
Antworten darauf gibt Münchens Fashion-Experte Mario Eimuth, Gründer und Chef des Mode-Portals Stylebop.com.
In der AZ erklärt er die heißesten Trends für den immer kühler werdenden Herbst: „Ein Parka – für Sie oder Ihn – ist das absolute Must-Have und Ausdruck sportlicher Coolness. Egal, ob am Morgen ins Büro, beim Wochenendspaziergang auf dem Land oder in der City – ein Parka passt immer.“
Ebenfalls für beide Geschlechter und absolut trendy: der Rolli. „Der Rollkragenpullover feiert sein großes Comeback“, sagt Mario Eimuth. „Beispielsweise in der Farbe Nude passt er zu jedem Outfit oder bei Frauen auch als Unterzieher unter die Bluse.“
Das Accessoire des Herbstes ist, neben schmückenden und gleichzeitig wärmenden Schals, übrigens der Hut.
Fashion-Tipps: Herbstmode für den Mann
Mario Eimuth dazu: „Hüte sind ein weiteres Must-Have, passen zu allen angesagten Bohemian-Looks, aber auch zum sportlich eleganten Jeans-Rollkragen-Pullover-Outfit.“
Zum gut behüteten Kopf tragen die Männer bis zum ersten Schneefall immer noch die allseits beliebten Sneaker (ja, auch jenseits des Teenie-Alters sind sie bei den Herren im Alltag erlaubt), Frauen greifen zu Lederstiefeln – gerne auch mit Fransen. Die passen prima zum Seventies-Revival, so der Mode-Experte. Mario Eimuth weiter: „Der 70er-Jahre-Trend des Sommers findet im Modeherbst seinen Fortgang. Bohème-Kleider und die genannten Fransenstiefel, Cordhosen und Rollkragenpullover sind sehr gefragt. Dies alles in den Farben Ockergelb, Cremeweiß bis Bordeauxrot.“
Sein Fazit: „Nach dem strengen männlich inspirierten Minimalismus der letzten Jahre geht die Tendenz jetzt wieder zu einer klar bekennenden Weiblichkeit.“
Die AZ hat sich mal in der Stadt umgeschaut und einige Frauen – und natürlich auch Männer – zu ihrem Herbst-Outfit befragt. Und siehe da: Ob Hut oder Rolli, die meisten sind nicht nur top gekleidet, sondern machen sich auch viele Gedanken um ihre Garerobe. Fesch!
Herbstmode: Tipps für Frauen und Männer
Experte Petter Häggström (26), Verkaufsassistent bei „Kauf dich Glücklich“: „Wenn man von einem Trend sprechen kann, dann ist es Mode aus den skandinavischen Ländern. Jüngere Kundschaft findet einfarbige Kleidungsstücke schön, in Grau, Schwarz oder Weiß.“
Seine Tipps für die Frau:
„In sind Schlaghosen aus Jeans. Dabei unbedingt darauf achten, dass die Länge perfekt passt, weil man ja eine Schlaghose nicht einfach umkrempeln kann.
Simple Lederschuhe zum Schnüren oder zum Reinschlüpfen, mit oder ohne Absatz, werden stark nachgefragt. Dazu trägt man Skinny Jeans, Jeggins, Leggins oder Strumpfhose und einen Rollkragenpullover aus grobem Strick.
Auch Maxikleider werden nachgefragt in schlichten Farben wie Grau oder Schwarz. Sie haben lange Ärmel und sind knielang geschnitten. Diese betonen besonders die Weiblichkeit. Darüber einen Mantel aus grobem Strick, der auch etwas weiter und bis zu den Knien geschnitten sein darf, aber an den Schultern sollte er passend sitzen und nicht zu weit sein.
Im Gegensatz zu den jüngeren Kundinnen wollen die reiferen Damen kein Schwarz tragen, das verbinden sie mit Trauer. Da dürfen es Farben sein.
Einer reiferen Frau empfehle ich eine Marlenehose mit der markanten Bügelfalte in der Herbstfarbe Terracotta. Dazu einen schlichten, schwarzen, glänzenden Schuh ohne Absatz und eine einfarbige Bluse aus Seide. Darüber einen schwarzen Blazer. Große Prints, wie zum Beispiel Blumen, werden von älteren Damen häufiger nachgefragt.“
Seine tipps für den Mann
„Einfarbige Baumwollhemden mit langen Ärmeln in Dunkelblau, Grau oder Schwarz – nicht in die Hose gesteckt. Dazu ein schlichter Lederschuh. Über das Hemd ein gefütterter Parka oder ein Mantel. Ein einfarbiger Schal, zum Beispiel in Schwarz, mit Fransen und aus Wolle hält warm.
Ein Muss für Männer und Frauen sind Unisex-Wollmützen: Je nach dem Rest des Outfits kann man den Rand hochkrempeln oder sie lässig als Beanie tragen.“
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