Die Kunst am Kino

Einen Plakatmaler, der die Filmtheater mit seinen großformatigen Unikaten versorgt, gibt es in München noch. Der AZ-Stadtspaziergänger besucht ihn im Atelier.
Sigi Müller |
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René Birkner in seinem Atelier in Ismaning. Foto: Sigi Müller
Sigi Müller 2 René Birkner in seinem Atelier in Ismaning. Foto: Sigi Müller
René Birkner in seinem Atelier in Ismaning. Foto: Sigi Müller
Sigi Müller 2 René Birkner in seinem Atelier in Ismaning. Foto: Sigi Müller

Ismaning - Immer, wenn ich am Kino am Sendlinger-Tor-Platz vorbei gehe, bewundere ich dort die gemalten Filmplakate. Kunstwerke allesamt und mit jedem Film kommen neue.

Der Name des Malers ist René Birkner. Ich durfte ihn in seinem Atelier in Ismaning besuchen. XXL wie die Bilder ist natürlich auch das Atelier. Eine ganze Halle mit riesigen Leinwänden und fertigen Kinoplakaten, die in Kürze im Royal, im City Kino oder am Filmtheater Sendlinger Tor aufgehängt werden. Überall Farbtöpfe, Pinsel, alte Vorlagen. Ein kreatives Chaos.

Seit dem Kunststudium vor 24 Jahren malt René Birkner Filmplakate. War damals Airbrush in Mode, änderten sich die Trends immer wieder. Heute sind es in erster die Schauspieler, die – eingebettet in Filmbilder – die Leinwände schmücken.

In der Regel wird der Stoff für den nächsten Film übermalt. Hin und wieder findet sich ein Liebhaber dafür, aber wessen Wohnzimmerwand reicht schon aus, um Bilder dieser Größe zu verkraften?

Ein paar Lieblingsbilder, wie zum Beispiel das zum Film Hobbit, hebt er auf. In den 24 Jahren gab es natürlich auch die eine oder andere Geschichte. So erschien irgendwann einmal eine Frau mit einer Nagelschere im City Kino und schnitt die Leinwand mit dem Filmplakat aus dem Rahmen, versicherte den Mitarbeitern, dass sei so mit dem Maler abgesprochen. War’s natürlich nicht, aber damit hatte niemand gerechnet.

Leidenschaftlich kann René Birkner erzählen, wenn es um seine Passion in der Kunst geht: die abstrakte Malerei, das Spiel mit Formen. Er demonstriert mir an zwei Beispielen auf dem Tablet, wie es funktioniert. Spannend, denn man versteht plötzlich, dass und wie bereits die alten Meister nach diesem Prinzip arbeiteten.

Seinen Beruf als Kinomaler macht er gerne. Ermöglicht ihm diese doch, zu malen und die abstrakte Malerei zu betreiben, ohne diese finanziellem Druck auszusetzen.

Wenn Sie das nächste Mal ein einem der Kinos vorbeigehen, schauen Sie sich doch die Bilder von Münchens letztem Kinomaler einmal genauer an.

In diesem Sinne,

eine schöne Woche

Ihr Sigi Müller

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