Die große Verwirrung um den Muttertag
MÜNCHEN - Weil Blumenhändler und Bäcker Gewinneinbußen befürchten, wird der Muttertag verschoben. Nun stehen auch noch unterschiedliche Termine in den Kalendern. Korrekt ist aber der 11. Mai.
Die Irritation ist groß. Je nachdem, in welchen Kalender man schaut, ist der Muttertag heuer am 4. oder am 11. Mai. Doch auch 2008 gilt: Es kann nur einen geben. Und das ist der spätere Termin. Obwohl das auch noch der Pfíngstsonntag ist.
Der Muttertag wird nicht gesetzlich festgelegt, sondern von den Wirtschaftsverbänden vereinbart. Normalerweise wird er am zweiten Sonntag im Mai gefeiert. Allerdings gaben schon vor zwei Jahren die Floristenverbände den Anstoß zur diesjährigen Verwirrung: Sie schlugen vor, den Ehrentag eine Woche vorzuverlegen. Grund: Am Pfingstsonntag müssten die Geschäfte in fünf Bundesländern geschlossen bleiben – damit sei der Gewinn der Blumenverkäufer und Bäcker in Gefahr.
Hubertus Pellengahr, der Sprecher des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), argumentiert: „Der Muttertag sollte nicht vom Pfingstfest überlagert werden. Die Mütter und der Heilige Geist haben einen eigenen Feiertag verdient.“ Doch der Bundesverband der Floristen konnte sich gegenüber Firmen wie Fleurop und Süßwarenherstellern nicht durchsetzen. Nur: Da war es für einige Kalendermacher schon zu spät: Der 4. Mai war längst als Muttertag ausgewiesen. Günter Eisele von der Kalenderfirma Brunnen ist stellvertretend für die ganze Branche über über die Kalender-Falschangabe „sehr traurig. Jeder Fehler löst bei unseren Kunden Unmut aus, aber bei Drucklegung der Kalender galt der 4. Mai als Muttertag.“
In Nordrhein-Westfalen löste die Muttertags-Posse eine Gesetzesänderung aus – hier dürfen die Geschäfte jetzt am Pfingstsonntag öffnen. Der bayerische Floristenverband reagierte gelassen: „Bei uns dürfen die Geschäfte am Pfingstsonntag für vier Stunden öffnen“, erklärte Sprecherin Heike Henning. Und wer zwei Mal feiern will, könne gerne auch am 4. Mai zwei Stunden lang einkaufen. hu
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