Die große Uhr am Bahnhofsplatz steht still
München - Fünf Uhr vierzehn und keine Minute später zeigt die Bahnhofsuhr am Hauptbahnhof seit Freitag. Die tonnenschwere Riesenuhr ist stehen geblieben. Doch das Unikat am Haupteingang zu reparieren könnte selbst für Experten schwierig werden.
„Die Uhr hat einen Defekt, wir werden erst am Montag wissen, was dahinter steckt“, sagte eine Bahnsprecherin der AZ. Dann wird der Konzern einen Techniker hinschicken, der die mehr als 50 Jahre alte Uhr untersuchen wird. Denn nicht nur die Zeiger stehen still, auch die Beleuchtung geht nicht mehr.
Laut Bahn ist die Uhr bereits vor zwei Wochen einmal stehen geblieben, ging aber wenig später wieder. Jetzt will man abklären, was es mit den Störungen auf sich hat.
Sollte es sich um einen größeren Defekt handeln, könnte es kompliziert werden. Denn die Bahnhofsuhr ist ein Einzelstück und extra für den Münchner Hauptbahnhof bestellt worden.
Sie ist in mehrfacher Hinsicht enorm: Fünf Meter Durchmesser hat sie, 108 Kilogramm wiegt allein der große Zeiger, außerdem steht die Uhr unter Hochspannung.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Riesenzeiger still stehen: Bereits 2003 war die Uhr kaputt, schon damals war es schwierig und teuer, Ersatzteile zu beschaffen. Spezialisten gelang es schließlich, den Koloss wieder zum Laufen zu bringen.
Ob die Bahn dieses Mal einen ähnlichen Aufwand betreiben wird, wird sich zeigen. Seit Jahren hängen die Pläne für eine Renovierung des Bahnhofs in der Schwebe, die Bahn scheut große Investitionen. Anders als etwa die Gleishalle steht die Uhr auch nicht unter Denkmalschutz.
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