Die Freiheit einer jungen Frau

Preview der Neuverfilmung von "Effi Briest".
von  Abendzeitung
Sebastian Koch und Julia Jentsch in "Effi Briest".
Sebastian Koch und Julia Jentsch in "Effi Briest". © Constantin Film

Preview der Neuverfilmung von "Effi Briest".

„Arme Effi“, nannte Fontane seine Heldin in Briefen über seinen berühmtesten Roman. Damit war für die gesamte Nachkriegs-Literaturwissenschaft klar: Die „arme Effi“ Briest war ein Opfer der konservativen gesellschaftlichen Verhältnisse. Das stimmt – nur zum Teil. Denn wer den Roman, mit dem Schülergenerationen gequält wurden, liest, stellt fest: Er ist viel dramatischer und amüsanter zugleich, als man ihn in Erinnerung hat. Und: Im Roman wird Effi nicht nur Opfer der rigiden Ehr-Moral der Kaiserzeit, sondern auch Opfer ihres eigenen Charakters aus „Ehrgeiz und Vergnügungssucht“.

Jetzt hat Regisseurin Hermine Hundgeburt („Weiße Massai“ und „Bibi Blocksberg“) die Geschichte noch einmal zugespitzt: In ihrer „Effi Briest“ ist der Ehemann unsensibler, die Gesellschaft rigider und ihre Leidenschaft radikaler. Außerdem hat der neue Film auch optimistische Aspekte des Lebens der Frau eingebaut, die Fontane als Vorlage diente: Elisabeth von Ardenne. So ist ein bemerkenswerter, spannender und sehr sinnlicher Film entstanden. Bravo. Morgen startet der Film, heute ist im Cadillac die Preview zu sehen.

Cadillac, Rosenkavalierplatz 12, 20 Uhr, Tel. 912000

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