Die ersten Pollen fliegen - im Januar!

Schniefen, niesen, rote Augen: Viele Münchner leiden derzeit unter Heuschnupfen. Warum uns Pollen derzeit so zusetzen.
Thomas Gautier |
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Schniefen, niesen, rote Augen: Viele Münchner leiden derzeit unter Heuschnupfen – weil viele Bäume wegen des milden Wetters blühen.

München - Die Staub-Attacke beginnt bei 5 Grad: Bäume bilden Blüten. Warten auf Wind. Der weht die Pollen übers Land. Die sollen eigentlich andere Bäume bestäuben – doch leider sind ihnen oft Menschen im Weg, die auf sie allergisch sind. Das sind sehr viele. Ein Viertel der Deutschen hat Heuschnupfen – in München sind es umgerechnet also rund 350 000.

5 Grad hatten wir in diesem Jahr oft. In diesem Möchtegern-Winter blühen jetzt Haseln, Erlen und Birken – und machen vielen das Leben zur Hölle. Wenn Sie sich also gefragt haben, warum in letzter Zeit so viele Kollegen ständig niesen, husten, schniefen und mit roten Augen ins Büro kommen – die haben nicht immer Schnupfen, sondern leiden oft auch am frühen Pollenflug.

Diese Arten haben eigentlich ab Mitte/Ende Februar Saison. Die milde Luft aber weckt sie früher: „Eine Warmwetterperiode, und sie sind schon da“, sagt Martin Hänsel vom Bund Naturschutz.
Das merken auch die Ärzte in der Stadt: „Es fliegt was, klar“, sagt Jochen Huverstuhl von der HNO-Praxis Leopoldstraße. Heuer sei es „ganz extrem, vor allem bei der Hasel“, sagt der Mediziner. „Das ist immer die erste, die Pollen abwirft.“

Franziska Ruëff macht sich auch schon bereit. Die Leiterin der Allergologie des Städtischen Klinikums hat derzeit zwar noch wenig Patienten – doch die würden ganz sicher bald kommen: „Wir gehen davon aus, dass sich mehr um Arzttermine kümmern werden“, sagt sie. Der Grund: „Der Beschwerdezeitraum verlängert sich“. Wer sonst nur im Frühjahr kurz unter Pollen leide, werde jetzt geplagt – und wachgerüttelt: „Viele werden jetzt nach Tests, Rat oder einer Hyposensibilisierung fragen“, sagt Ruëff.

Die ersten Geplagten machen sich jetzt vor allem in den Apotheken bemerkbar: „Das fängt jetzt an“, sagt eine Mitarbeiterin der Apotheke am Marienplatz. Auch bei „Doc Morris“ am Sendlinger Tor verkaufe man derzeit viele Artzney gegen Heuschnupfen, sagt ein Angestellter.

Echte Erlösung bietet am Ende aber nur das Wetter: Kälte, Regen und Schnee, die die Bäume stoppen und die Pollen wegwaschen.

Winter eben.

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