Die ersten Hitzeopfer in München
In den Münchner Notfallaufnahmen mehren sich Patienten mit Kreislaufproblemen:Am härtesten aber trifft es die Alten. Viele plagen sich derzeit in München mit Schwindelgefühlen, leiden an Übelkeit und niedrigem Blutdruck.
MÜNCHEN Die Gluthitze hat die Stadt fest im Klammergriff. 33Grad sollen’s heute werden – schwül-heiße Temperaturen, die manchem ganz schnell den Boden unter den Füßen wegziehen.
In den Arztpraxen und Notfallaufnahmen herrscht jedenfalls seit Tagen reger Betrieb. „Deutlich erhöht“ hat sich beispielsweise die Zahl der Kreislaufpatienten im Klinikum Perlach. „Außerdem gibt es bei uns einige Patienten, bei denen die Nierenfunktion durch die Hitze in die Knie gegangen ist“, erklärt Chefarzt Prof. Dr. Karl-Dieter Palitzsch.
Auch im Schwabinger Krankenhaus hat die Zahl der Kreislauf-Fälle seit Wochenanfang zugenommen. Sogar drei bis vier Hitzeopfer pro Tag verzeichnen die Mediziner in Bogenhausen.
Die meiste Arbeit verschafft die heiße Luft aber den Hausärzten. Im Wartezimmer von Dr.Nikolaus Frühwein geben sich derzeit die Patienten mit Kreislaufstörungen die Klinke in die Hand. „Ihnen macht dabei weniger die Hitze, sondern vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen“, erklärt der Tropenmediziner, der außerdem eine ungewöhnlich hohe Zahl an Magen-Darm-Erkrankungen beobachtet hat.
Daniel Aschoff
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