Die Ausgehtipps für den 3. Mai

Die zauberhaften Miniaturen den Youn Sun Nah
Auszeichnungsorgien sind zwar nur bedingt ein Zeichen für Qualität – aber hier trifft es die Richtige: Gerade gab es den vierten „Korean Music Award 2011“, in den französischen Jazz-Charts schaffte sie es auf Platz eins, die französische Jazz-Akademie verlieh ihr den „Prix Mimi Perrin du Jazz Vocal“. Und den Echo Jazz als „Beste Sängerin International“ hat sie auch. „Same Girl“ heißt das beim Münchner ACT-Label erschienene Album der koreanischen Sängerin Youn Sun Nah. Wobei die Kategorie Jazz für diese Künstlerin, die aus Vorlagen von Randy Newman, Metallica und eigenen Songs so zauberleichte Pop-Miniaturen bastelt, viel zu eng ist. Heute erlebt man sie mit ihrem Gitarristen Ulf Wakenius.
Unterfahrt, Einsteinstr. 42,
21 Uhr, Eintritt: 20, Mitgl. 10 Euro,
Tel.: 448 27 94, www.unterfahrt.de
College-Spaß: "Rushmore"
Dass schulische Leistung nicht alles ist – ein Blick ins amerikanische College-System lässt das vermuten. Max Fischer (Owen Willson) ist zwar, was seine Noten angeht, eine Niete, möchte aber auf keinen Fall seine Schule verlassen. Um das zu erreichen, schafft er im Ringkampf-Team und inszeniert Filme wie „Apocalypse Now“ für die Laienbühne. „Rushmore“ heißt die Komödie, die im Rahmen der Wes-Anderson-Reihe zeigt, wie man das College-Genre verfeinert.
Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1,
Beginn: 21 Uhr, Eintritt: 4, Mitglieder 3 Euro,
Karten unter Tel.: 23 39 64 50
Erinnerung an Bruno Balz
Als Homosexueller überlebte er den Naziterror, in dem er Durchhalteschlager lieferte. Jon Michael Winkler interpretiert die Hits des Textdichters Bruno Balz. Den Multimediateil des Abends bereichern die Spracheinblendungen des letzten Lebensgefährten von Baltz, Jürgen Draeger.
Theater und so fort, Kurfürstenstraße 8,
Beginn: 20 Uhr, Eintritt: 16, erm. 11 Euro,
Tel.: 23 21 98 77, www.undsofort.de
Als es die Kunst ins Grüne zog
Urlaub – wie profan klingt das? Um 1900 entdeckten nicht nur aber auch Maler, Musiker und Literaten jenes Freizeitvergnügen, das sich Sommerfrische nannte. Rainer Maria Rilke, Lovis Corinth, Arnold Schönberg – sie zog es ins Alpenvorland. Aber was taten sie da? Wo wohnten sie? Was inspirierte sie? Elisabeth Tworek stellt heute „Literarische Sommerfrische. Ein Lesebuch vor“. Wenn das keine Inspiration für die kommenden Ferien ist.
Monacensia. Maria-Theresia-Straße 23,
Beginn: 19 Uhr, Eintritt frei,
www.muenchner-stadtbibliothek.de
Der Sound der Damen: Mobylettes
Zigarettenspitze, Handschuhe, Bienenkorbfrisur – ist ja auch nur so ein Eindruck, dass Popdamen derzeit immer in knappstem Glitzerfummel tanzen müssen, dass die Aerobic-Folter von einst uns vorkommt wie das Paradies. Die Mobylettes sind anders: Seit den 90ern lebt man hier die Liebe zum Girl-Band-Sound der 60er aus. Und das geht auch auf Deutsch. „Immer schlimmer“ heißt das fröhlich, elegant schwingende Album, das eben auf Tapete erschienen ist. Hätte Phil Spector nicht andere Probleme, er würde sich freuen.
Rote Sonne, Maximiliansplatz 5,
Beginn: 22 Uhr, Eintritt: 15 Euro,
Infos unter www.rote-sonne.com
Kalorien weglachen mit Heizmann
Problemzonen, ungesättigte Fettsäuren, Walkingstöcke und Kalorienzählen – ganz ehrlich: Für uns, die wir ganz unverholen zum Genuss ohne übermäßige körperliche Betätigung neigen, klingt das mäßig unterhaltsam. Das sieht Patric Heizmann ganz anders, und nicht nur der Verkaufserfolg seines letzten Buches „Ich bin dann mal schlank!“ scheint ihm recht zu geben. Genauso heißt auch sein Bühnenprogramm, das Abnehmtipps mit Lachen verbindet. Uns das allein soll ja auch Kalorien verbrennnen.
Theaterzelt Das Schloss, Schwere-Reiter-Straße 15,
Beginn: 20 Uhr, Eintritt: 21 Euro, zzgl. Geb.,
Karten unter Tel.: 54 81 81 81
Einfach alles - Tahiti 80
Seit Anfang der 90er basteln sie in Frankreich am ihrem eklektizistischen Indie-Pop. Und schon der Album-Titel ihres neuesten Werkes trieft vor Anspruch: „The Past, The Present & The Possible“ – wenn das mal nicht hoch gehängt ist. Gleich mit „Defender“ startet man mit klirrenden Synthies, um dann den knurrenden Bass übernehmen zu lassen. Die Vorliebe für die 60er, sie steckt im Refrain des nächsten Songs, nicht ohne dass man den Rest des Stückes mit Dancefloor-Referenzen tapeziert.
Ampere (Muffatwerk), Zellstraße 4,
Beginn: 20.30 Uhr, Eintritt: 15 Euro,
Infos unter www.muffathalle.de