Die Ausgehtipps für den 13. Mai
Die Dosis Widerstand für München
Dass der Bayer ein eher konservativer Knochen ist – wer behauptet denn so was? Freitag und Samstag wird der Isarpunk gefeiert. Heute ist Oliver Nauerz’ Dokufilm „Mia san dageng!“ in der Stadtbibliothek Neuhausen zu sehen – anschließend Diskussion mit dem Regisseur. Morgen gibt’s den Untergrund live beim „Volxtanz“ mit dem Einstürzenden Musikantenstadl, Sparifankal 2 und Sepp Raith. Vor dem Konzert wird das Gaudiblatt verteilt, Münchens heftigste Gratiszeitschrift.
Stadtbibliothek Neuhausen,
Nymphenburger Straße 171a,
20 Uhr, Eintritt frei,
Samstag: Glockenbachwerkstatt,
Blumenstraße 7, 19 Uhr, Eintritt: 6 Euro
Sheffield-Nostalgie: The Crookes
Wer einen Radiosender sucht, der einem nicht diesen rudimentären Rotationsquatsch zwecks Durchhörbarkeit in die Ohren bläst, der findet im Internet BBC 6. Hier wird Popmusik noch entdeckt. Wie beispielsweise The Crookes. Die sind verliebt in die Geschichte einer englischen Industriestadt: Sheffield. Orientieren sich aber nicht an der konsumtristen Neuzeit, sondern am swingenden Beatsound, der aus den glorreichen 60ern zu uns hinüberweht.
Atomic Café, Neuturmstraße 5,
Beginn: 21.30 Uhr, Eintritt: 15 Euro,
Infos unter www.atomic.de
Die Liebe auf Papier
Es möcht uns frieren, beim Betrachten dieses Fotos aus kalten Zeit. Aber auch wenn uns derzeit der Mai die Knochen wärmt, nichts ist doch so mollig wie die Liebe. Die feiern heute Tina-Nicole Kaiser und Jürgen Wegscheider mit ihrer szenischen Lesung „Allerlei von der Liebe“. An Texten ist da wahrlich kein Mangel. Entschieden haben sich die zwei für William Shakespeare, Klabund, Kurt Tucholsky, Erich Mühsam und viele andere Literaturhelden.
Kulturpavillon am Romanplatz, Arnulfstraße 294,
Beginn: 20 Uhr, Eintritt: 12 Euro,
Kartenreservierung Tel.: 17 09 51 09
Naughty Boys
Hey ho, ihr HipHop-Heads, wie wär’s denn mal mit einer Lektion Rap-Geschichte? Aus East Orange, New Jersey kamen seinerzeit Naughty By Nature ans Licht. Damals fragte man sich noch, ob HipHopper, die mit einem Grammy dekoriert werden, nicht Verrat an der Underground-Sache begehen. In Zeiten der Rap-Industrie ist diese Frage natürlich hinfällig.
Backstage (Werk), Reitknecht Straße 6,
21.30 Uhr, 25 Euro, zzgl. Geb.,
www.backstage.eu
Trautonium - der magische Kasten
Wer denkt, dass das digital doch alles viel besser geht, der ist noch nie dem Reiz eines analogen elektronischen Instrumentes erlegen. Friedrich Trautwein und sein Trautonium holt „Wiedersehen in Trautonien“ aus der Versenkung. Die Gruppe um Peter Pichler kehrt mit Schauspiel und Musik zurück zum ersten Erscheinen dieses magischen Kastens. Schließlich haben 1930 sowohl Paul Hindemith als auch Oskar Sala für den Zukunftstöner komponiert.
Schwere Reiter, Dachauer Straße 114,
bis Sonntag, 20 Uhr, Eintritt: 15, erm. 10 Euro,
Karten unter Tel.: 32 49 42 70
Schäumende Gefühle: Forstero
Für eine Musik, die aus den halbseidenen argentinischen Amüsierschuppen in die Welt drängte, kommen uns Forastero auf ihrem Bandfoto ja recht brav vor. Aber der Tango hat sich schließlich hochgekämpft aus seinem Schmuddel-image und ist das ideale Gefäß für die schäumenden Emotionen geworden. Neben heimischen Musikern steht Sängerin Sandra Nahbian auf der Bühne. Die kommt aus Buenos Aires und hat dort auch Gesang studiert.
Giesinger Bahnhof, Giesinger Bahnhofsplatz 1,
Beginn: 20 Uhr, Eintritt: 15, erm. 10 Euro,
Karten unter Tel.: 18 91 07 88