Diagnose Knochenmarkkrebs: Basti (3) kämpft um seinen Vater
München - "So war der erste Mensch, den ich gesehen habe, mein kahlköpfiger Papa frisch nach der ersten Chemo.“ Dieser Satz stammt von Basti, einem Buben aus dem Münchner Süden. Basti ist erst drei, aber er weiß, dass sein Vater Hilfe braucht. Schnelle Hilfe. Denn es ist seine letzte Chance.
Sein Vater Thomas, 49 Jahre alt und Ingenieur bei einem Münchner Automobilkonzern, hat Knochenmarkkrebs. Er ist seit drei Jahren in Behandlung – bisher ohne nachhaltigen Erfolg. Nun braucht er fremde Stammzellen. Nur durch eine solche Spende kann sein Krebs geheilt werden. Die Suche nach einem Spender läuft, passende wurden aber noch nicht gefunden.
Das steht in einem Aufruf, den die Familie auf der Seite der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) gestartet hat. Darin kommt Basti, der jüngste Sohn der Familie zu Wort. Er wünscht sich einen gesunden Papa, und er weiß: An diesem Sonntag kann sich entscheiden, ob sein Papa die Chance auf eine Heilung hat.
„Könnt ihr euch bitte registrieren lassen, um zu sehen, ob vielleicht jemand meinem Papa oder einem anderen Papa helfen kann?“, steht im Aufruf von Basti und der AKB. Denn Bastis Mutter Vera (45) hat zusammen mit der Waldorfschule München Südwest eine Typisierungsaktion organisiert: Am kommenden Sonntag von 11 bis 16 Uhr können sich Menschen in dieser Schule (Züricher Straße 9, Fürstenried) typisieren lassen.
Dabei werden aus einer geringen Menge Blut die Gewebemerkmale eines möglichen Spenders untersucht. Am Sonntag gibt man also nur eine sehr kleine Blutprobe ab.
Viele Menschen mit Knochenkrebs heilt nur eine solche Stammzellenspende – wie Thomas. Die Krankheit wurde dem dreifachen Vater vor drei Jahren diagnostiziert. „Gerade, als ich mit Basti schwanger war“, erzählt Mutter Vera der AZ. Es folgten zwei Chemotherapien sowie eine autologe Transplantation, also eine Behandlung mit eigenen Stammzellen. Doch der Krebs kehrte zurück. Nun sind zwei weitere Chemotherapien angesetzt. Heilen kann Thomas aber nur eine Spende fremder Stammzellen – und zwar bald. „Thomas geht es im Moment zwar gut“, sagt Vera. „Aber wir müssen täglich damit rechnen, dass der Krebs zurückkommt.“
Eine Typisierung hilft – die Aktion braucht außerdem Geldspenden
Die Familie hofft auf die Münchner. Grundsätzlich kann jede(r) zwischen 18 und 45 Jahren zum Spender werden. Einige Ausschlusskriterien sind aber auf der Homepage der AKB aufgeführt.
Wer sich nicht typisieren lassen kann oder will, kann trotzdem helfen: Die Tests sind teuer, jeder kostet 50 Euro. Damit die Typisierung für Teilnehmer kostenlos ist, werden sie aus Spenden finanziert. Die AKB braucht daher auch weitere Geldspenden. Infos hierzu gibt es auch auf der Webseite.
- Themen: