Deutsches Theater: Eröffnungstermin droht zu platzen

Seit rund vier Jahren wird das Deutsche Theater in München umgebaut; 2013 sollte das Haus fertig sein. Doch ob der Termin zu halten ist, scheint fraglich. Ein Grund sind Fehler bei den Bauarbeiten.
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Das Deutsche Theater in München - derzeit immer noch eine Baustelle.
Martha Schlüter Das Deutsche Theater in München - derzeit immer noch eine Baustelle.

Seit rund vier Jahren wird das Deutsche Theater in München umgebaut; 2013 sollte das Haus fertig sein. Doch ob der Termin zu halten ist, scheint fraglich. Ein Grund sind Fehler bei den Bauarbeiten.

München - Die Wiedereröffnung des Deutschen Theaters in München im kommenden Jahr droht zu platzen. Die Renovierung des Hauses in der Münchner Innenstadt ziehe sich wahrscheinlich länger hin als geplant, teilte der Aufsichtsratsvorsitzende der Betreibergesellschaft, Münchens dritter Bürgermeister Hep Monatzeder (Grüne), am Dienstag mit. Der geplante Schlüsselübergabe am 17. Juni 2013 werde aller Voraussicht nach nicht einzuhalten sein. „Das wird so nicht sein“, sagte Monatzeder der Nachrichtenagentur dpa. „Es wird da und dort noch Mängel geben.“ Die Fachleute könnten keine Garantie für die pünktliche Fertigstellung geben.

Als Gründe für die Verzögerung gab Monatzeder die Komplexität des Bauvorhabens an sowie Wechsel von Firmen und „Ausführungsdefizite“: „Die haben Dinge nicht g'scheit gemacht. Wir mussten einigen Firmen kündigen.“ Die Bausubstanz des Hauses in der Nähe des Hauptbahnhofes sei ein großes Problem. Die Fachleute müssten unter anderem statisch nachbessern – auch um die Nachbargebäude zu schützen und Absenkungen zu vermeiden. Monatzeder rechnet nicht mit zusätzlichen Kosten für die bislang mit 92 Millionen Euro veranschlagte Renovierung des Theaters. Er hofft, das Haus wie geplant im Oktober 2013 wieder eröffnen zu können. Nur garantieren könne das im Moment niemand.

Und das hat Auswirkungen auf das Programm des Deutschen Theaters. Ein Vertrag mit einem großen Musical-Betreiber könne derzeit nicht abgeschlossen werden, sagte Monatzeder. Das Haftungsrisiko sei nicht kalkulierbar. Das Theater wird also voraussichtlich für die Zeit nach seiner Wiedereröffnung auf kleinere Produktionen zurückgreifen müssen - oder zumindest solche, die weniger Vorbereitungszeit erfordern.

Das nach Theaterangaben knapp 116 Jahre alte Gebäude wird seit geraumer Zeit umgebaut und schon seit 2008 nicht mehr bespielt. Die Vorstellungen des Deutschen Theaters finden derzeit in einer Interimsspielstätte statt, einem Theaterzelt in der Nähe der Allianz-Arena. Vor rund einem Jahr erlitten die Renovierungsarbeiten am Stammhaus einen empfindlichen Rückschlag, als bei Bauarbeiten am Dach Isoliermaterial entflammte. Das nagelneue Kupferdach musste auf einer Fläche von rund 60 Quadratmetern aufgerissen werden, um alle Brandherde zu löschen. Bei dem Schwelbrand entstand nach Feuerwehrangaben ein Schaden von rund 150 000 Euro.

 

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