Deutsches Museum: Her mit den 29 Millionen
Ein Foyer fürs Verkehrszentrum: Mit dem Konjunkturpaket II kann das Deutsche Museum den ersten Teil der Sanierung finanzieren.
MÜNCHEN Fröhliche Stimmung herrscht momentan in den ehrwürdigen, aber vom Zahn der Zeit recht angefressenen Hallen des Deutschen Museums. Dank des Konjunkturpakets II kann die Münchner Institution 29 Millionen Euro für die dringend notwendige Sanierung ausgeben. „Wir bekommen den höchsten Einzelbetrag im Bereich Wissenschaft und Bildung, das freut uns sehr“, sagt Bernhard Weidemann, Sprecher des Deutschen Museums.
Insgesamt 180 Millionen Euro Staatsknete entfällt auf München (AZ berichtete). Um die Wirtschaftsflaute zu bekämpfen, sollen mit dem Geld in erster Linie öffentliche Gebäude saniert werden. Kaum eine Münchner Einrichtung hat hier einen höheren Bedarf als das weltberühmte Deutsche Museum.
Besonders dringlich ist die energetische Sanierung des Gebäudes auf der Museumsinsel. Fenster, Heizungssystem und Isolierung müssen vom Dachstuhl bis zum Keller renoviert werden. Nächster Punkt auf dem Projektplan ist der Eingangsbereich am Verkehrszentrum auf der Theresienhöhe. Die Pläne des neuen Foyers sollen sich architektonisch an die historische Fassade des Münchner „Ausstellungsparks“ von 1908 anlehnen, der Spatenstich für das fünf Millionen Euro teure Projekt erfolgt ab Oktober diesen Jahres.
Auch der 2006 von der Unternehmensberatung McKinsey vorgelegte Masterplan für das marode Haupthaus soll weiter verfolgt werden. Demzufolge sind in den kommenden zehn Jahren Investitionen von 400 Millionen Euro nötig. Im Vergleich dazu erscheinen die 29 Millionen aus dem Konjunkturpaket eher gering. Dennoch meint Weidemann: „Das Geld ist ein erster Schritt, um die alte Strahlkraft des Museums wieder herzustellen“.
Mit 1,4 Millionen Besuchern im Jahr ist das Haus das meistbesuchte Museum Deutschlands. Über ein Jahresbudget von 36 Millionen Euro und 400 Mitarbeiter kann die finanzstarke Konkurrenz in London und Paris jedoch nur müde lächeln. Immerhin leistet man sich mit dem renommierten Architekten Norman Foster einen Berater, der globalen Glamour versprüht. Man wolle künftig um weitere Finanzspritzen „hart kämpfen“, sagt Weidemann. Denn die Millionen aus dem Konjunkturpaket sind in den maroden Mauern schnell verbraucht.
rke
- Themen:
- Deutsches Museum