Der neue „Herr Atzinger“
MÜNCHEN - Ein Grieche in der alten Kult-Kneipe: Wassili Galanopulos , der „Alter Simpl“-Wirt, übernimmt das Studentenlokal.
Eins steht für Wassili Galanopulos schon mal fest: Langweilig wird’s dem Wirt in nächster Zeit nicht werden. Neben dem „Alten Simpl“, den der gebürtige Grieche bereits seit über 13 Jahren erfolgreich betreibt, wird er ab August für ein weiteres Lokal verantwortlich sein. Galanopulos ist der neue Wirt der Kult-Kneipe Atzinger, die von der Egger-Gruppe geleitet wird.
Ende Mai war das Traditionslokal geschlossen worden, nachdem die Wirtinnen Gabriele Dorner und Cornelia Weiblen-Albrecht die Geschäfte aus „privaten Gründen“ aufgeben hatten. Zuvor war Dorners kürzlich verstorbener Ehemann Georg über ein Vierteljahrhundert die Seele des Lokals.
"Wir bleiben eine Studentenkneipe"
Jetzt wird Galanopulos die Geschicke der Studentenkneipe leiten: „Natürlich ist das eine Herausforderung“, sagt er und will deshalb in der ersten Zeit ein paar Angestellte vom Simpl mit in die Schellingstraße nehmen, bevor er eine neue Truppe aufstellt: „Bodenständige bayerische Küche wird’s im Atzinger aber weiterhin geben. Wir bleiben eine Studentenkneipe.“
Dafür ändert sich das Erscheinungsbild. Gemeinsam mit dem Amt für Denkmalschutz wird derzeit die Renovierung und Restaurierung des denkmalgeschützten Gasthauses vorangetrieben. Am Montag wird sogar ein Kirchenmaler seine Arbeit aufnehmen, der die ursprüngliche Wandgestaltung wieder herstellen soll. In den Originalfarben soll der Atzinger dann wieder erstrahlen.
"Eine Bereicherung für München"
Auch der untere Bereich des Gasthauses, der früher eine Buchhandlung war, soll integriert werden. Zudem soll es große, lange Tische geben, wie sich das für eine Studentenkneipe gehört. Mitte bis Ende August könnte das Lokal dann wieder geöffnet werden.
Bis es soweit ist, wird Galanopulos so oft es geht vom Simpl zum Atzinger spazieren, um den Baufortschritt zu begutachten: „Wenn das Lokal fertig ist, wird das eine Bereicherung für München sein“, glaubt er. Man darf gespannt sein.
Daniel Aschoff
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