Der Krater am Westpark – eine tödliche Falle!

Drei Meter tief, vier Meter breit, 20 Kubikmeter: Im Westpark sperrt die Polizei ein Loch in der Fahrbahndecke vor einem Kinderspielplatz. Die Ursache des Einbruchs ist noch unklar.
von  Abendzeitung
Ein Polizist leuchtet mit einer Taschenlampe in das drei Meter tiefe Loch. Im Hintergrund der Kinderspielplatz.
Ein Polizist leuchtet mit einer Taschenlampe in das drei Meter tiefe Loch. Im Hintergrund der Kinderspielplatz. © Thomas Gaulke

WESTPARK - Drei Meter tief, vier Meter breit, 20 Kubikmeter: Im Westpark sperrt die Polizei ein Loch in der Fahrbahndecke vor einem Kinderspielplatz. Die Ursache des Einbruchs ist noch unklar.

Ein Loch. Mitten auf der Gilmstraße in der Nähe des Westparks. Und der Kinderspielplatz ist nur ein paar Schritte entfernt. Eine tödliche Falle, die die Polizei am Dienstag entdeckte.

Zuerst maßen die Beamten einen Durchmesser von einem halben Meter. Doch die Fahrbahndecke bröckelte langsam immer weiter, das Loch wurde immer größer – und wurde zu einem Krater: drei Meter tief und vier Meter breit – rund 20 Kubikmeter.

Sofort sperrte die Polizei das Gebiet ab, Arbeiter des Baureferats füllten mit mehreren Lastwagenladungen Kies die Höhle unter der Straße wieder auf.

Das Loch in der Straße weckt böse Erinnerungen

Die Ursache des Einbruchs ist noch unklar. „Es war vermutlich ein Wasserrohrbruch“, sagt Jürgen Marek vom Baureferat. Tatsächlich führt mitten durch das Loch eine Wasserleitung direkt zu den Toilettenhäuschen des Spielplatzes. „Aber das wird noch genauer überprüft.“

Das Loch in der Straße weckt böse Erinnerungen: 2003 stürzte eine Radfahrerin in Trudering in einen Krater auf dem Radweg und versank darin bis zum Hals. Mit letzter Kraft konnte sie sich aus dem sechs Quadratmeter großen Loch befreien. Der Grund damals: Eine Hauptwasserleitung war gebrochen. Austretendes Wasser spülte einen unterirdisch Hohlraum frei – ohne, dass jemand etwas bemerkt hatte.

Nur ein paar Meter vom Radl-Loch entfernt geschah 1994 ein tödliches Unglück: Ein Bus brach in ein zehn Meter tiefes und breites Loch am Truderinger Bahnhof ein. Die 29 Fahrgäste werden in den hinteren Teil des Fahrzeugs geschleudert. Der Bus lief schnell voll Wasser, dabei ertrank eine Frau. Zwei Männer wurden von Geröll verschüttet, 36 Menschen erlitten Verletzungen. Schuld waren damals Sandrisse an der U-Bahn-Baustelle. Auch sie führten zu einem Wassereinbruch.

Christoph Landsgesell

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