Der Heilige Nikolaus: Warum der Weihnachtsmann kein Bayer ist

Ein wenig Wissen zur nahenden Weihnachtszeit: Der Nikolaus kommt aus dem Orient. Und der Weihnachtsmann ist ein bisserl Münchner! Die Details.
Irene Kleber |
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"Herr Winter", eine Zeichnung von Moritz von Schwind, ist der Urvater des Weihnachtsmanns.
Moritz von Schwind "Herr Winter", eine Zeichnung von Moritz von Schwind, ist der Urvater des Weihnachtsmanns.

München – In der Legende vom Heiligen Nikolaus verschmelzen zwei geschichtliche Personen: Der Bischof zu Myra (Stadt in Lykien, heutige Türkei) verteilte das reiche Erbe seiner Eltern unter Armen und Kranken. Während der Christenverfolgung geriet er in Gefangenschaft und starb zwischen 345 und 351 nach Christus, vermutlich am 6. Dezember. Auch sein Namensvetter Nikolaus Abt von Sion (Bischof von Patara, Lykien) im 6. Jahrhundert war mildtätig.

Vermutlich aus beiden erwuchs die Figur des Heiligen Nikolaus, der am 6. Dezember Geschenke bringt, mit all seinen Legenden. Er gilt als Freund der Kinder, Schutzherr der Heiratenden, Diebe und Verbrecher, der Schiffer, Schneider, Metzger - sogar der Notare und Rechtsanwälte.

Der freundliche Nikolaus trägt eine Mitra, einen Bischofsstab und ein Goldenes Buch, aus dem er Kindern Lob und Tadel vorliest. Und er hat in Süddeutschland oft den grimmigen Krampus mit Rute dabei (der anderswo auch Knecht Ruprecht, Klaubauf oder Bullerklas heißt). Beide zusammen stehen für das Gute und Böse auf der Welt.

Über die USA landete der Weihnachtsmann in Europa

Vom "Weyhnachtsmann" war wohl erst 1770 das erste Mal zu lesen, in der Berliner Wochenzeitschrift "Mannigfaltigkeiten". Mit seinem Lied "Morgen kommt der Weihnachtsmann" (1835) hat Hoffmann von Fallersleben wohl zur Verbreitung beigetragen.

Das optische Vorbild für den Weihnachtsmann (der erst zu Weihnachten Geschenke bringt), hat 1847 der Zeichner und Akademieprofessor Moritz von Schwind für die Münchner Wochenzeitschrift "Fliegende Blätter" geschaffen. Er nennt den Mann mit Zipfelkapuze, Bart und Christbaum "Herr Winter". "Denn Weihnacht hat der Winter gebracht!", erzählt die Geschichte.

Über den Umweg über die USA (Santa Claus und Coca Cola) kam der Weihnachtsmann im letzten Jahrhundert so richtig in Europa an - und in Nord-, Mittel- und Ostdeutschland. Volkskundlich gibt es den Weihnachtsmann aber in Bayern nicht - so sehen das jedenfalls Brauchtumsvereine.

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2 Kommentare
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  • sircharles am 01.12.2024 20:57 Uhr / Bewertung:

    In Bayern ist es das Christkind, das am Heiligabend die Geschenke bringt. Der Nikolaus, der ursprünglich aus der Türkei stammt kommt bei uns abends am 5. DEZEMBER zu den Kindern und hat manchmal einen Krampus dabei. Dieser wird mehr und mehr abgeschafft, weil er nicht freundlich ist und den Kindern Angst macht. Den Weihnachtsmann gibt es bei uns nicht, sondern er ist eine amerikanische Erfindung, hat aber ursprünglich nichts mit McDonalds zu tun.

  • Kaiserin am 02.12.2024 08:58 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von sircharles

    Sehr richtig! Am 6. Dezember kommt der heikoge Nikolaus im goldenen Gewand mit er Mitra und dem Bischofsstab und am 24.12. kommt das Christkind weil es der Geburtstag von Jesus ist und der wurde auch beschenkt, daher gibts Geschenke am Heiligen Abend.

    Santa Claus / Weihnachtsmann ist eine amerikanische Erfindung und als Vorlage des Coca Cola Weihnachtsmanns war sogar ein Mitarbeiter von Coca Cola der dann gemalt wurde.

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