Der große Abschied vom Augustiner-Boss
Am Samstag um 11 Uhr wird das Requiem für Jannik Inselkammer in der Michaelskirche gefeiert – ganz ohne Trauer-Ansprachen.
München - Touristen werden an diesem Samstagvormittag an bayerisches Brauchtum denken, wenn die zehn festlich geschmückten Augustiner-Kaltblüter in die Fußgängerzone ziehen. Dabei ist der Anlass ein trauriger: Die Rösser ziehen die Brauerei-Wagen zur Michaelskirche in der Neuhauser Straße, wo um elf Uhr die Trauerfeier für den in Kanada tödlich verunglückten Augustiner-Chef Jannik Inselkammer († 45) gehalten wird.
Bis zu 1000 Menschen fasst das Jesuiten-Gotteshaus, erwartet werden neben den engsten Angehörigen des Verstorbenen und seiner weit verzweigten Verwandtschaft auch die Spitzen-Repräsentanten der Münchner Gesellschaft aus Wirtschaft, Politik und Kultur. Auch die Vereine, Verbände und Arbeitskreise, in denen Inselkammer mitarbeitete, etwa City-Partner München, werden mit Abordnungen vertreten sein.
Große öffentliche Auftritte, große Reden waren Jannik Inselkammer stets fremd. Er wirkte lieber im Hintergrund, setzte sich auch für eine ganze Reihe sozialer Projekte ein, ohne das an die große Glocke zu hängen.
In ähnlichem Stil, passend zum Charakter des Verstorbenen, soll auch die Trauerfeier durchgeführt werden. Keine langen Trauerreden, nur eine Predigt von Domdekan Lorenz Wolf, der die Familie gut kennt – aus guten Tagen: Er taufte auch Jannik Inselkammers Töchterchen Antonia.
„Für uns alle unfassbar hat uns ein schreckliches Lawinenunglück unser Liebstes genommen“, heißt es in der Todesanzeige für Jannik Inselkammer von der engsten Familie, also Ehefrau Simone, den Eltern Hans und Astrid Inselkammer und Schwester Nicole Brandl mit Tochter Marie.
Ihr Wunsch: „Von Trauerreden bitten wir Abstand zu nehmen“. Statt Blumen und Kränzen bitten sie um Spenden für die Deutsche Stiftung Kinderdermatologie, in deren Vorstand Nicole Brandl, eine Hautärztin, mitarbeitet.
Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.
Bei der Trauerfeier wird – wie bei der Beisetzung von Stefan Schörghuber – das Collegium Monacense singen und das Orchester von St. Michael unter anderem Johann Sebastian Bachs Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“ anstimmen.
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