Der Eintagswinter
MÜNCHEN - Er hat nicht lange gedauert, der richtig weiße Winter: Kurz und heftig kam das Weiß am Freitagabend und legte erstmal in München den Verkehr lahm. So stellten sich zum Beispiel Linienbusse am Lorettoplatz quer – es war kein Wenden mehr möglich, die Busse mussten ausgeschaufelt werden. Fahrgäste setzten ihren Weg auf den verschneiten Straßen zu Fuß fort.
Die Nacht über und auch noch am Samstag schneite es. Dazu kam starker Wind, durch relativ milde Temperaturen war der Schnee recht schwer. Mehrere Bäume stürzten auf Straßen. So begrub ein Baum in Bogenhausen zwei parkende Autos unter sich, in Neuhausen legte ein zehn Meter hoher Baum den Verkehr für eine Weile lahm. Er hatte vorher das Dach eines Fiats vollkommen eingedrückt, in dem zum Glück keine Menschen saßen.
Allein am Samstag kam es auf Bayerns Straßen zu mehr als 100 Unfällen, mindestens 25 Menschen wurden verletzt, eine 17-Jährige starb bei einem Unfall in der Oberpfalz. Bei den meisten Unfällen rutschten die Autos von der Straße, stießen gegen Bäume oder Leitplanken.
Ein bisschen konnten die Münchner aber den Winter auch genießen. Am Samstag war für Kinder auch in der Stadt Schlittenfahren möglich – wenn auch schon am Nachmittag das Tauwetter kam und der Regen die flockige Freude zunichte machte: Übrig blieben pappige Reste, große Pfützen und starker Wind. Auch in den kommenden Tagen soll es in München nass bleiben.
Angesagt sind Schneeregen und leichter Schneefall, nur abends und Nachts sinken die Temperaturen unter Null Grad. Liegenbleiben wird der Schnee also nicht.