Der Bürgerentscheid und seine politischen Folgen

Nach dem Nein zur dritten Startbahn dürfen sich einige Politiker und Protagonisten beschädigt, andere bestätigt fühlen. Wer befindet sich im Sink-, wer im Steigflug? Der AZ-Check in Bildern.

az | 19. Juni 2012 - 07:00 Uhr

Merken 0 Kommentare

Teilen AZ bei Google News

Nach dem Nein zur dritten Startbahn dürfen sich einige Politiker und Protagonisten beschädigt, andere bestätigt fühlen. Wer befindet sich im Sink-, wer im Steigflug? Der AZ-Check in Bildern.

ddp/dpa 16 Nach dem Nein zur dritten Startbahn dürfen sich einige Politiker und Protagonisten beschädigt, andere bestätigt fühlen. Wer befindet sich im Sink-, wer im Steigflug? Der AZ-Check in Bildern.

az 16 Im Sinkflug: Christian Ude. Es ist die dritte Niederlage für den OB in einem Bürgerentscheid. Sie zeigt: Auch Ude ist besiegbar.

Im Sinkflug: Markus Söder. Immer noch ein Rabauke. In der Furcht vor der Niederlage hatte er schon vorab Ude zum Schuldigen erklärt und das Bündnis für die Dritte gespalten. Er hat Parteipolitik betrieben, die Sache war ihm egal – obwohl er als Finanzminister im Aufsichtsrat der Flughafen-Gesellschaft sitzt.

dpa 16 Im Sinkflug: Markus Söder. Immer noch ein Rabauke. In der Furcht vor der Niederlage hatte er schon vorab Ude zum Schuldigen erklärt und das Bündnis für die Dritte gespalten. Er hat Parteipolitik betrieben, die Sache war ihm egal – obwohl er als Finanzminister im Aufsichtsrat der Flughafen-Gesellschaft sitzt.

Im Sinkflug: Martin Zeil. Aus dem ruhigen Starnberg lässt sich leicht über Fluglärm reden. Wenn der Wirtschaftsminister jetzt sagt, er werde das Projekt &bdquo;ohne Wenn und Aber“ weiter vorantreiben, brüskiert er damit die Wähler (siehe unten).

Frank Leonhardt, dpa 16 Im Sinkflug: Martin Zeil. Aus dem ruhigen Starnberg lässt sich leicht über Fluglärm reden. Wenn der Wirtschaftsminister jetzt sagt, er werde das Projekt „ohne Wenn und Aber“ weiter vorantreiben, brüskiert er damit die Wähler (siehe unten).

Im Sinkflug: Dieter Reiter. Vom Münchner Wirtschaftsreferenten war zum Flughafenstreit nichts zu hören. Warum? Dabei ist er in München neben Ude der verantwortliche Referent für den Airport.

AZ 16 Im Sinkflug: Dieter Reiter. Vom Münchner Wirtschaftsreferenten war zum Flughafenstreit nichts zu hören. Warum? Dabei ist er in München neben Ude der verantwortliche Referent für den Airport.

Im Sinkflug: Michael Kerkloh. Der Flughafen-Chef ist auch zur Zielscheibe eines wachsenden, bundesweiten Widerstand gegen Flughäfen geworden. Mit der Parole, München werde zur Provinz, hat er gezeigt, dass er das Wesen der meisten Münchner nicht verstanden hat: Die mögen offenbar ihr Millionendorf.

dpa 16 Im Sinkflug: Michael Kerkloh. Der Flughafen-Chef ist auch zur Zielscheibe eines wachsenden, bundesweiten Widerstand gegen Flughäfen geworden. Mit der Parole, München werde zur Provinz, hat er gezeigt, dass er das Wesen der meisten Münchner nicht verstanden hat: Die mögen offenbar ihr Millionendorf.

Im Sinkflug: Hep Monatzeder. Der grüne Bürgermeister beschwört die umwelt- und klimaschädlichen Folgen des Flugverkehrs – und flog erst in diesem Jahr schon zum Tauchurlaub auf die Philippinen.

Petra Schramek 16 Im Sinkflug: Hep Monatzeder. Der grüne Bürgermeister beschwört die umwelt- und klimaschädlichen Folgen des Flugverkehrs – und flog erst in diesem Jahr schon zum Tauchurlaub auf die Philippinen.

Im Sinkflug: Markus Rinderspacher. Der Fraktionschef der Landtags-SPD sieht: Es reicht nicht, den Überflieger Ude nach vorn zu stellen und eine durcheinander geratene Partei dahinter verstecken zu wollen.

dpa 16 Im Sinkflug: Markus Rinderspacher. Der Fraktionschef der Landtags-SPD sieht: Es reicht nicht, den Überflieger Ude nach vorn zu stellen und eine durcheinander geratene Partei dahinter verstecken zu wollen.

Im Steigflug: Katharina Schulze. Die 26-Jährige Studentin ist noch keine zwei Jahre Vorsitzende der Münchner Grünen. Mit ihrer schier endlosen Energie und ihrem permanenten Optimismus hat sie bei den Grünen viel vorangebracht. Erst den Widerstand gegen die Olympischen Winterspiele. Dann den Bürgerentscheid gegen die Startbahn. Ein bemerkenswertes Talent – und ein politischer Schatz für die Grünen.

Petra Schramek 16 Im Steigflug: Katharina Schulze. Die 26-Jährige Studentin ist noch keine zwei Jahre Vorsitzende der Münchner Grünen. Mit ihrer schier endlosen Energie und ihrem permanenten Optimismus hat sie bei den Grünen viel vorangebracht. Erst den Widerstand gegen die Olympischen Winterspiele. Dann den Bürgerentscheid gegen die Startbahn. Ein bemerkenswertes Talent – und ein politischer Schatz für die Grünen.

Im Steigflug: Margarete Bause. Die grüne Landtagsabgeordnete bekommt mit diesem Sieg einen enormen Auftrieb für ihre Landtagswahl 2013: Da tritt sie in Schwabing gegen den kräftigen Münchner CSU-Chef und Schulminister Ludwig Spaenle an. Und Ude wohnt auch da. Bei der vorigen Landtagswahl kam sie sehr nah an Spaenle heran. Der wird jetzt nervös. Bause hat große Chancen, den Stimmkreis direkt zu gewinnen.

Mike Schmalz 16 Im Steigflug: Margarete Bause. Die grüne Landtagsabgeordnete bekommt mit diesem Sieg einen enormen Auftrieb für ihre Landtagswahl 2013: Da tritt sie in Schwabing gegen den kräftigen Münchner CSU-Chef und Schulminister Ludwig Spaenle an. Und Ude wohnt auch da. Bei der vorigen Landtagswahl kam sie sehr nah an Spaenle heran. Der wird jetzt nervös. Bause hat große Chancen, den Stimmkreis direkt zu gewinnen.

Im Steigflug: Christian Magerl. Der grüne Landtagsabgeordnete aus Freising ist im Umland seit Jahren das Zugpferd der Flughafen-Gegner. Er hat viele Aktionen gegen die Bahn gestartet und emsig Gegenargumente gesammelt. Er hatte bereits die ersten Planungen zum Flughafen bekämpft. Jetzt hat er seinen ersten großen Erfolg.

16 Im Steigflug: Christian Magerl. Der grüne Landtagsabgeordnete aus Freising ist im Umland seit Jahren das Zugpferd der Flughafen-Gegner. Er hat viele Aktionen gegen die Bahn gestartet und emsig Gegenargumente gesammelt. Er hatte bereits die ersten Planungen zum Flughafen bekämpft. Jetzt hat er seinen ersten großen Erfolg.

Im Steigflug: Michael Piazolo. Die Freien Wähler gehen im Gezänk der drei großen Parteien CSU, SPD und Grünen unter. Doch mit dem Engagement gegen die Dritte hat ihr Münchner Landtagsabgeordneter für die Partei Boden gewonnen und ihr – auch in der Stadt – ein Profil gegeben.

16 Im Steigflug: Michael Piazolo. Die Freien Wähler gehen im Gezänk der drei großen Parteien CSU, SPD und Grünen unter. Doch mit dem Engagement gegen die Dritte hat ihr Münchner Landtagsabgeordneter für die Partei Boden gewonnen und ihr – auch in der Stadt – ein Profil gegeben.

Im Steigflug: Helga Stieglmeier. Lange Zeit hat man in München die Startbahn-Gegner vom Bündnis &bdquo;Aufgemuckt“ kaum wahrgenommen. Am Ende ist es der Initiative um die Sprecherin Helga Stieglmeier gelungen, die Münchner zu sensibilisieren und zu solidarisieren. Nicht zuletzt mit ihrer Camp-Aktion &bdquo;Occupy Staatskanzlei“.

Feindt 16 Im Steigflug: Helga Stieglmeier. Lange Zeit hat man in München die Startbahn-Gegner vom Bündnis „Aufgemuckt“ kaum wahrgenommen. Am Ende ist es der Initiative um die Sprecherin Helga Stieglmeier gelungen, die Münchner zu sensibilisieren und zu solidarisieren. Nicht zuletzt mit ihrer Camp-Aktion „Occupy Staatskanzlei“.

Im Steigflug: Rainer Boeck. Der Kirchenrektor des Freisinger Mariendoms gehörte wie viele in der katholischen Kirche vor Ort zu den hartnäckigen und unerschrockenen Startbahn-Gegnern. Die katholische Kirche hatte sogar erklärt, kein einziges ihrer Grundstücke für die Startbahn herzugeben. Der Münchner Weihbischof Bernhard Haßlberger war gegen die Bahn, der Bund der Katholischen Jugend auch.

16 Im Steigflug: Rainer Boeck. Der Kirchenrektor des Freisinger Mariendoms gehörte wie viele in der katholischen Kirche vor Ort zu den hartnäckigen und unerschrockenen Startbahn-Gegnern. Die katholische Kirche hatte sogar erklärt, kein einziges ihrer Grundstücke für die Startbahn herzugeben. Der Münchner Weihbischof Bernhard Haßlberger war gegen die Bahn, der Bund der Katholischen Jugend auch.

Im Steigflug: Thomas Eschenbacher. Der Freisinger Oberbürgermeister war unermüdlich dabei, für seine vom Lärm geplagte Stadt zu kämpfen – und er hat auch in München auf der Straße Stimmung gemacht. Der Erfolg ist auf seiner Seite.

16 Im Steigflug: Thomas Eschenbacher. Der Freisinger Oberbürgermeister war unermüdlich dabei, für seine vom Lärm geplagte Stadt zu kämpfen – und er hat auch in München auf der Straße Stimmung gemacht. Der Erfolg ist auf seiner Seite.

Christian Ude. Ja, auch bei den Gewinnern ist er dabei: Auf und ab in einer Person. Die Niederlage in der Sache (siehe Text oben) ist für ihn nämlich auch eine Erleichterung: Weil er wieder reinen Tisch mit den Bündnispartnern im Landtagswahlkampf und mit den Genossen im Umland hat. Er hat damit ein Reizthema vom Tisch. So war das 1996 beim Tunnel-Entscheid auch: Als Tunnel-Gegner hatte er die Abstimmung zwar verloren – aber der CSU ihr wichtigstes Thema genommen und sie für lange Zeit mundtot gemacht. Jetzt höhnt der gelernte Sieger und Verlierer über die CSU: Weil sie sich &bdquo;armselig“ aus der gemeinsamen Niederlage herausreden wolle. Ude: &bdquo;Ich stehe dazu.“

dapd 16 Christian Ude. Ja, auch bei den Gewinnern ist er dabei: Auf und ab in einer Person. Die Niederlage in der Sache (siehe Text oben) ist für ihn nämlich auch eine Erleichterung: Weil er wieder reinen Tisch mit den Bündnispartnern im Landtagswahlkampf und mit den Genossen im Umland hat. Er hat damit ein Reizthema vom Tisch. So war das 1996 beim Tunnel-Entscheid auch: Als Tunnel-Gegner hatte er die Abstimmung zwar verloren – aber der CSU ihr wichtigstes Thema genommen und sie für lange Zeit mundtot gemacht. Jetzt höhnt der gelernte Sieger und Verlierer über die CSU: Weil sie sich „armselig“ aus der gemeinsamen Niederlage herausreden wolle. Ude: „Ich stehe dazu.“

Nach dem Nein zur dritten Startbahn dürfen sich einige Politiker und Protagonisten, andere bestätigt fühlen. Wer befindet sich im Sink-, wer im Steigflug? Der AZ-Check in Bildern.

Themen:

Push-Service abonnieren

Benachrichtigungs-Service

Benachrichtigungen blockiert

Der Bürgerentscheid und seine politischen Folgen