Der AZ-Hitze-Test: München, wie heiß bist du?

Ein AZ-Reporter macht den Temperatur-Test – ein Rundgang zwischen Schwitzen und Zittern.
Tim Wessling |
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So wird’s gemacht! Martina Richter und Alexandra Meyer stellen sich unter die größte Dusche der Stadt:den Stachus-Brunnen.
„Wir haben es einfach nicht mehr ausgehalten!“, sagt Martina. „Und außerdem trocknen wir ja schnell wieder“, ergänzt Freundin Alexandra.
Nach dem kalten Dusche trocknen die beiden erst mal in der Sonne. An Shoppen ist klitschnass ja nicht mehr zu denken.
Tim Wessling 12 So wird’s gemacht! Martina Richter und Alexandra Meyer stellen sich unter die größte Dusche der Stadt:den Stachus-Brunnen. „Wir haben es einfach nicht mehr ausgehalten!“, sagt Martina. „Und außerdem trocknen wir ja schnell wieder“, ergänzt Freundin Alexandra. Nach dem kalten Dusche trocknen die beiden erst mal in der Sonne. An Shoppen ist klitschnass ja nicht mehr zu denken.
Während um mich herum Tastaturen klappern und die aktuelle Ausgabe produziert wird, checke ich die Temperatur am roten AZ-Konferenztisch: klimatisierte 24 Grad. So lässt sich’s gut an der nächsten Schlagzeile arbeiten. Einige Kollegen finden’s „ein bisschen frisch“. Zur Not kann man sich auf der Terrasse aufwärmen.
Tim Wessling 12 Während um mich herum Tastaturen klappern und die aktuelle Ausgabe produziert wird, checke ich die Temperatur am roten AZ-Konferenztisch: klimatisierte 24 Grad. So lässt sich’s gut an der nächsten Schlagzeile arbeiten. Einige Kollegen finden’s „ein bisschen frisch“. Zur Not kann man sich auf der Terrasse aufwärmen.
Sportlicher geht’s nicht! Constantin hat heute einen acht Stunden Tag. 40 Kilometer legt er dabei mit seiner Rikscha zurück. Das entspricht etwa 80 Kilometern mit einem normalen Fahrrad. Straffes Pensum.
Aber Constantin hat sich vorbereitet: Der Physik-Student hat sich mit Sonnencreme – Lichtschutzfaktor 50 – eingeschmiert und trinkt mehr als sechs Liter Wasser am Tag. Auf die Toilette muss er nicht: „Das schwitze ich alles raus“, sagt er und lacht.
Tim Wessling 12 Sportlicher geht’s nicht! Constantin hat heute einen acht Stunden Tag. 40 Kilometer legt er dabei mit seiner Rikscha zurück. Das entspricht etwa 80 Kilometern mit einem normalen Fahrrad. Straffes Pensum. Aber Constantin hat sich vorbereitet: Der Physik-Student hat sich mit Sonnencreme – Lichtschutzfaktor 50 – eingeschmiert und trinkt mehr als sechs Liter Wasser am Tag. Auf die Toilette muss er nicht: „Das schwitze ich alles raus“, sagt er und lacht.
Auf das kleine Kiosk-Häuschen am Marienplatz scheint den ganzen Tag die Sonne. Auf den knapp drei Quadratmetern im Inneren hält Ramiz Bajraktari die Stellung – von morgens um acht bis abends um acht, von Montag bis Samstag. 
Als ich ihn um 12 Uhr besuche, zeigt das Thermometer in seinem Häuschen mehr als 36 Grad. „Aber das wird heute Nachmittag noch mehr werden!“, prophezeit er. Wie er das aushält? „Lachen! Immer lachen!
Tim Wessling 12 Auf das kleine Kiosk-Häuschen am Marienplatz scheint den ganzen Tag die Sonne. Auf den knapp drei Quadratmetern im Inneren hält Ramiz Bajraktari die Stellung – von morgens um acht bis abends um acht, von Montag bis Samstag. Als ich ihn um 12 Uhr besuche, zeigt das Thermometer in seinem Häuschen mehr als 36 Grad. „Aber das wird heute Nachmittag noch mehr werden!“, prophezeit er. Wie er das aushält? „Lachen! Immer lachen!
Ich brauche Schatten. Dringend. „Wenn Du eine Abkühlung willst, dann geh’ in eine alte Kirche! Die sind immer kühl“, hat mir ein AZ-Kollege am Morgen gesagt.
Stimmt nur leider nicht. Ich sitze in der Theatinerkirche und stelle fest: Es ist stickig. 33 Grad warm. Die Mittagssonne hat sich selbst durch die meterdicken Wände des über 300 Jahre alten Gebäudes gefressen.
Tim Wessling 12 Ich brauche Schatten. Dringend. „Wenn Du eine Abkühlung willst, dann geh’ in eine alte Kirche! Die sind immer kühl“, hat mir ein AZ-Kollege am Morgen gesagt. Stimmt nur leider nicht. Ich sitze in der Theatinerkirche und stelle fest: Es ist stickig. 33 Grad warm. Die Mittagssonne hat sich selbst durch die meterdicken Wände des über 300 Jahre alten Gebäudes gefressen.
Als wenn die Sonne noch nicht heiß genug wäre: Frank Koch dichtet am Marienplatz die Fugen für die Glasfaser-Erschließung mit einem Brenner ab. 700 Grad hat die Flamme des Geräts, die immer wieder einen halben Meter vor seinem Gesicht aufflammt.
Über der Baugrube hängt zwar eine Plastikplane, die ihn vor der prallen Sonne schützt, doch die hilft kaum: Unter ihr wird es nämlich sehr, sehr stickig. 
Aber Koch, der Profi, bleibt cool. Er schwitzt noch nicht einmal. „Am Nachmittag wird’s noch schlimmer“, sagt er. „Aber das passt schon.“
Tim Wessling 12 Als wenn die Sonne noch nicht heiß genug wäre: Frank Koch dichtet am Marienplatz die Fugen für die Glasfaser-Erschließung mit einem Brenner ab. 700 Grad hat die Flamme des Geräts, die immer wieder einen halben Meter vor seinem Gesicht aufflammt. Über der Baugrube hängt zwar eine Plastikplane, die ihn vor der prallen Sonne schützt, doch die hilft kaum: Unter ihr wird es nämlich sehr, sehr stickig. Aber Koch, der Profi, bleibt cool. Er schwitzt noch nicht einmal. „Am Nachmittag wird’s noch schlimmer“, sagt er. „Aber das passt schon.“
Was ist denn hier los? Sonst ist das Tambosi am Odeonsplatz voll besetzt. Heute bleiben die Gäste tagsüber aus. Woran das liegt, zeigt das Thermometer: Fast 38 Grad sind es. 
Die umstehenden Häuser und Mauern halten den Wind fern. Kein Lüftchen weht. Die Hitze staut sich.
Nur vier Gäste haben sich an die Tische verirrt und verstecken sich – natürlich – im Schatten. Hier scheint heute wirklich einer der heißesten Plätze Münchens zu sein.
Tim Wessling 12 Was ist denn hier los? Sonst ist das Tambosi am Odeonsplatz voll besetzt. Heute bleiben die Gäste tagsüber aus. Woran das liegt, zeigt das Thermometer: Fast 38 Grad sind es. Die umstehenden Häuser und Mauern halten den Wind fern. Kein Lüftchen weht. Die Hitze staut sich. Nur vier Gäste haben sich an die Tische verirrt und verstecken sich – natürlich – im Schatten. Hier scheint heute wirklich einer der heißesten Plätze Münchens zu sein.
Keine Chance auf Schatten! Ingo Deubner und Nico Tavali sind für eine englische Filmproduktionsfirma unterwegs und drehen Zeitraffer-Aufnahmen von Plätzen in der Innenstadt.
Als sie ihr Equipment auf dem Odeonsplatz aufbauen, stehen 35 Grad auf dem Thermometer. „Die Bilder werden bestimmt klasse“, sagen die beiden. Der Sonnenbrand sicher auch. Keiner von beiden hat sich mit Sonnencreme eingeschmiert...
Tim Wessling 12 Keine Chance auf Schatten! Ingo Deubner und Nico Tavali sind für eine englische Filmproduktionsfirma unterwegs und drehen Zeitraffer-Aufnahmen von Plätzen in der Innenstadt. Als sie ihr Equipment auf dem Odeonsplatz aufbauen, stehen 35 Grad auf dem Thermometer. „Die Bilder werden bestimmt klasse“, sagen die beiden. Der Sonnenbrand sicher auch. Keiner von beiden hat sich mit Sonnencreme eingeschmiert...
Leere. Nichts als Leere. Sonst ist der Englische Garten bei den ersten Sonnenstrahlen gerammelt voll. Außerdem sind doch Semesterferien. Tausende Studenten hätten eigentlich Zeit, ihre Bäuche zu Bräunen. Aber 36 Grad sind wohl einfach zu viel. Nur etwa 20 Sonnenanbeter haben sich tapfer an den Eisbach gelegt.
Tim Wessling 12 Leere. Nichts als Leere. Sonst ist der Englische Garten bei den ersten Sonnenstrahlen gerammelt voll. Außerdem sind doch Semesterferien. Tausende Studenten hätten eigentlich Zeit, ihre Bäuche zu Bräunen. Aber 36 Grad sind wohl einfach zu viel. Nur etwa 20 Sonnenanbeter haben sich tapfer an den Eisbach gelegt.
33 Grad und Würstl? Nicht unbedingt die beste Idee. Günter Winkler und Christina Utermark halten hinter ihrem Grill auf der Kaufinger trotzdem die Stellung. 
Den ganzen Tag brutzeln sie für einen guten Zweck: Die Einnahmen gehen an den Kindergarten „Apfelbäumchen“. 
Das Lachen haben sie immerhin nicht verlernt. Den beiden macht’s sichtlich Spaß. Das lockt Kunden an. Erstaunlich viele ziehen das Würschtl dem Eis vor.
Tim Wessling 12 33 Grad und Würstl? Nicht unbedingt die beste Idee. Günter Winkler und Christina Utermark halten hinter ihrem Grill auf der Kaufinger trotzdem die Stellung. Den ganzen Tag brutzeln sie für einen guten Zweck: Die Einnahmen gehen an den Kindergarten „Apfelbäumchen“. Das Lachen haben sie immerhin nicht verlernt. Den beiden macht’s sichtlich Spaß. Das lockt Kunden an. Erstaunlich viele ziehen das Würschtl dem Eis vor.
34 Grad. „Da hätte ich aber mehr erwartet“, scherzt Trambahnfahrer Ralf Fischer. Auch wenn den ganzen Tag die Sonne auf das Führerhäuschen knallt - der Fahrtwind kühlt den Fahrzeugführer ein wenig bei der Arbeit. 
Aber Fischer ist froh, dass er heute nicht am Steuer der letzten „Typ P“-Bahn sitzt, die noch auf der Linie 17 verkehrt. In diesen Bahnen soll es richtig heiß werden: „Da habe ich vor Jahren mal 63 Grad gemessen!“, sagt er.
Tim Wessling 12 34 Grad. „Da hätte ich aber mehr erwartet“, scherzt Trambahnfahrer Ralf Fischer. Auch wenn den ganzen Tag die Sonne auf das Führerhäuschen knallt - der Fahrtwind kühlt den Fahrzeugführer ein wenig bei der Arbeit. Aber Fischer ist froh, dass er heute nicht am Steuer der letzten „Typ P“-Bahn sitzt, die noch auf der Linie 17 verkehrt. In diesen Bahnen soll es richtig heiß werden: „Da habe ich vor Jahren mal 63 Grad gemessen!“, sagt er.
Schluss mit der Hitze! Nach drei Litern Wasser und zwei Kugeln Eis habe ich immer noch keinen kühlen Kopf. Abkühlung muss her. Echte Abkühlung.
Einer der kältesten Orte der Stadt ist die Kältekammer im „Globetrotter“ am Isartor. Hier können Kunden ihre Winter-Jacken schon im Laden testen. Bei Minus 15 Grad. Herrlich! Aber nicht lange. Nach vier Minuten gebe ich auf.
Tim Wessling 12 Schluss mit der Hitze! Nach drei Litern Wasser und zwei Kugeln Eis habe ich immer noch keinen kühlen Kopf. Abkühlung muss her. Echte Abkühlung. Einer der kältesten Orte der Stadt ist die Kältekammer im „Globetrotter“ am Isartor. Hier können Kunden ihre Winter-Jacken schon im Laden testen. Bei Minus 15 Grad. Herrlich! Aber nicht lange. Nach vier Minuten gebe ich auf.

München - Sommer ohne Ende. Hoch Achim beschert München Sahara-Temperaturen.

Aber wie heiß ist es wirklich in der Stadt? Welche Orte sind besonders warm, welche besonders kalt? Und wie gehen die Münchner damit um? Vor allem die Menschen, die in der prallen Sonne arbeiten müssen. Die AZ hat’s mit dem Thermometer nachgemessen.

Immer wieder stellen wir dabei fest: Den in den Ferien Daheimgebliebenen ist es auf vielen öffentlichen Plätzen einfach zu heiß. Der Englische Garten ist tagsüber beinahe menschenleer, die Tische vor den Cafés sind unbesetzt.

An der Spitze der Hitze-Liste: der Odeonsplatz. Am unteren Ende: eine Kältekammer. Mehr erfahren Sie in der Bilderstrecke.

 

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