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Siko-Protest in München: "Die Linke ist total zerstritten"

Rund 1.600 Menschen demonstrieren gegen die Sicherheitskonferenz. Dabei attackieren sich auch Linke gegenseitig. So verlief der Protestzug am Samstag in der Münchner City.
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Polizisten stehen mit gezogenen Schlagstöcken einigen Demonstranten aus der linksautonomen Szene am Marienplatz gegenüber.
Felix Hörhager/dpa 24 Polizisten stehen mit gezogenen Schlagstöcken einigen Demonstranten aus der linksautonomen Szene am Marienplatz gegenüber.
Kurz vor dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus musste die Polizei den Demo-Zug wegen schwelender Rauchtöpfe aus dem Schwarzen Block kurz stoppen.
Ralph Hub 24 Kurz vor dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus musste die Polizei den Demo-Zug wegen schwelender Rauchtöpfe aus dem Schwarzen Block kurz stoppen.
Auch zum "Frieden für die Ukraine" rufen am Samstag Protestierende auf.
Ralph Hub 24 Auch zum "Frieden für die Ukraine" rufen am Samstag Protestierende auf.
Auch das ist die Siko am Samstag: 35 Diensthunde, über 500 Absperrgitter, ungefähr 1.000 Halteverbotsschilder und bis zu 3.500 Einsatzkräfte.
Ralph Hub 24 Auch das ist die Siko am Samstag: 35 Diensthunde, über 500 Absperrgitter, ungefähr 1.000 Halteverbotsschilder und bis zu 3.500 Einsatzkräfte.
Zur Anti-Siko-Demo des Aktionsbündnisses gegen die Nato-Sicherheitskonferenz sind rund 1.000 Personen angemeldet.
Ralph Hub 24 Zur Anti-Siko-Demo des Aktionsbündnisses gegen die Nato-Sicherheitskonferenz sind rund 1.000 Personen angemeldet.
Zur Anti-Siko-Demo des Aktionsbündnisses gegen die Nato-Sicherheitskonferenz sind rund 1.000 Personen angemeldet.
Ralph Hub 24 Zur Anti-Siko-Demo des Aktionsbündnisses gegen die Nato-Sicherheitskonferenz sind rund 1.000 Personen angemeldet.
Ein Großaufgebot der Polizei schirmt die Konferenz ab.
Ralph Hub 24 Ein Großaufgebot der Polizei schirmt die Konferenz ab.
Zur Anti-Siko-Demo des Aktionsbündnisses gegen die Nato-Sicherheitskonferenz sind rund 1.000 Personen angemeldet.
Ralph Hub 24 Zur Anti-Siko-Demo des Aktionsbündnisses gegen die Nato-Sicherheitskonferenz sind rund 1.000 Personen angemeldet.
Auch zum "Frieden für die Ukraine" rufen am Samstag Protestierende auf.
Ralph Hub 24 Auch zum "Frieden für die Ukraine" rufen am Samstag Protestierende auf.
Der sogenannte Schwarze Block am Karlstor.
Ralph Hub 24 Der sogenannte Schwarze Block am Karlstor.
Zur Anti-Siko-Demo des Aktionsbündnisses gegen die Nato-Sicherheitskonferenz sind rund 1.000 Personen angemeldet.
Ralph Hub 24 Zur Anti-Siko-Demo des Aktionsbündnisses gegen die Nato-Sicherheitskonferenz sind rund 1.000 Personen angemeldet.
Die Biker vom Club "Kuhle Wampe".
Ralph Hub 24 Die Biker vom Club "Kuhle Wampe".
Rund 3.500 Einsatzkräfte sind am Samstag vor Ort.
Ralph Hub 24 Rund 3.500 Einsatzkräfte sind am Samstag vor Ort.
Laut Polizeisprecher Andreas Franken bewegen sich rund 1.000 Demonstranten durch die Stadt.
Ralph Hub 24 Laut Polizeisprecher Andreas Franken bewegen sich rund 1.000 Demonstranten durch die Stadt.
Laut Polizeisprecher Andreas Franken bewegen sich rund 1.000 Demonstranten durch die Stadt.
Ralph Hub 24 Laut Polizeisprecher Andreas Franken bewegen sich rund 1.000 Demonstranten durch die Stadt.
Rund 3.500 Einsatzkräfte sind am Samstag vor Ort.
Ralph Hub 24 Rund 3.500 Einsatzkräfte sind am Samstag vor Ort.
Laut Polizeisprecher Andreas Franken bewegen sich rund 1.000 Demonstranten durch die Stadt.
Ralph Hub 24 Laut Polizeisprecher Andreas Franken bewegen sich rund 1.000 Demonstranten durch die Stadt.
Laut Polizeisprecher Andreas Franken bewegen sich rund 1.000 Demonstranten durch die Stadt.
Ralph Hub 24 Laut Polizeisprecher Andreas Franken bewegen sich rund 1.000 Demonstranten durch die Stadt.
Laut Polizeisprecher Andreas Franken bewegen sich rund 1.000 Demonstranten durch die Stadt.
Ralph Hub 24 Laut Polizeisprecher Andreas Franken bewegen sich rund 1.000 Demonstranten durch die Stadt.
Auch vor der Residenz stockte der Zug, weil die Polizei erneut Seitentransparentente monierte.
Ralph Hub 24 Auch vor der Residenz stockte der Zug, weil die Polizei erneut Seitentransparentente monierte.
Auch vor der Residenz stockte der Zug, weil die Polizei erneut Seitentransparentente monierte.
Ralph Hub 24 Auch vor der Residenz stockte der Zug, weil die Polizei erneut Seitentransparentente monierte.
Auch vor der Residenz stockte der Zug, weil die Polizei erneut Seitentransparentente monierte.
Ralph Hub 24 Auch vor der Residenz stockte der Zug, weil die Polizei erneut Seitentransparentente monierte.
Die Spitze des Demo-Zuges erreicht den Marienplatz, wo auch die Abschlusskundgebung stattfindet.
Ralph Hub 24 Die Spitze des Demo-Zuges erreicht den Marienplatz, wo auch die Abschlusskundgebung stattfindet.
Die Spitze des Demo-Zuges erreicht den Marienplatz, wo auch die Abschlusskundgebung stattfindet.
Ralph Hub 24 Die Spitze des Demo-Zuges erreicht den Marienplatz, wo auch die Abschlusskundgebung stattfindet.

München - Noch bevor die Demo am Samstag richtig losgeht, bekommen sich zwei Demonstranten am Stachus in die Haare. Als Schilder, Fahnen und Transparente verteilt werden, greifen zwei zufällig nach derselben Fahne. Die Männer streiten laut. Als sich Polizisten einmischen, solidarisieren sich umstehende Demonstranten und rufen: "Wir sind friedlich, was seid ihr?"

Ähnliche Szenen sollten sich später, gegen Ende der Demo, auch auf dem Marienplatz wiederholen. Einen 49-Jährigen aus München stört, dass am Eingang zum Rindermarkt Polizisten filmen. Es kommt zum Gerangel. Andere Demonstranten solidarisieren sich. Die Beamten drängen sie mit Schlagstöcken zurück. Der 49-Jährige wird festgenommen. Genauso wie ein Stuttgarter (31), der mit einer Knüppelfahne einen Polizisten am Marienplatz auf den Kopf geschlagen haben soll.

Der sogenannte Schwarze Block am Karlstor.
Der sogenannte Schwarze Block am Karlstor. © Ralph Hub

Gruppen von Demonstranten geraten aneinander

Den ganzen Samstag über ist die Stimmung phasenweise so aufgeheizt, dass auch Linke unterschiedlicher Gruppierungen immer wieder aneinandergeraten. Es geht um die ideologische Oberhoheit. Ein Demonstrant schnappt sie sich eine Fahne und verschwindet. Der Besitzer bleibt frustriert mit dem Stiel in der Hand zurück. Zwischen umstehenden Demonstranten brandet eine heftige Diskussion auf – ein regelrechter Lagerkampf, wer von ihnen die richtigen Thesen vertritt.

In einer Gruppe junger Aktivisten sticht vor allem ein hochgewachsener Mann mit Brille hervor. Er gestikuliert mit den Armen, diskutiert hochemotional. Nur mit Mühe gelingt es Umstehenden, ihn davon abzuhalten, gegenüber einigen ergrauten Klassenkämpfern handgreiflich zu werden. Erst als Polizisten ihn ansprechen, verschwindet der streitbare junge Mann.

Laut Polizeisprecher Andreas Franken bewegen sich rund 1.000 Demonstranten durch die Stadt.
Laut Polizeisprecher Andreas Franken bewegen sich rund 1.000 Demonstranten durch die Stadt. © Ralph Hub

Viel Rot bei Siko-Demos in München

Eine Demonstrantin mit Dreadlocks verfolgt das Spektakel an der Mariensäule mit Kummerfalten im Gesicht. Sie versucht, zwischen den streitenden Gruppierungen zu vermitteln. "Die Linke ist total zerstritten", klagt sie, schuld dran sei auch die Berichterstattung in den Medien, sagt sie dem AZ-Reporter.

Und noch etwas ist an diesem Samstag anders als bei früheren Siko-Demos. Vor ein paar Jahren waren viele pazifistische Symbole, die Regenbogenfahne, Friedenstauben und auch religiöse Symbolen zu sehen. Als sich die Demo kurz nach 14 Uhr diesmal vom Stachus aus in Richtung Lenbachplatz in Bewegung setzt, dominieren rote Fahnen das Bild.

Am Maximiliansplatz steigt roter Qualm auf. Durch Transparente vor neugierigen Blicken der Polizei geschützt, hat der Block der linken Jugend ein paar Rauchtöpfe gezündet. Die Demo stockt kurzzeitig.

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Polizei spricht von 1.600 Teilnehmern in der Spitze

Am Odeonsplatz hat die Polizei einen Sperrriegel gebildet. Dort stehen etwa 300 Demonstranten. Sie schwenken gelb-blaue Fahnen. Die meisten von ihnen sind in München lebende Ukrainer und Ukrainerinnen, die unter dem Motto "Frieden für die Ukraine" um Unterstützung für ihre Landsleute werben. Nur ein paar Meter entfernt ziehen die Siko-Gegner vorbei – unter ihnen etliche pro-russische Aktivisten.
Kurz vor 15 Uhr erreicht der Protestzug schließlich den Marienplatz. Der Veranstalter spricht von 3.000 Teilnehmern, die Polizei von 1.600 Menschen.

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43 Kommentare
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  • Kadoffesalod am 22.02.2022 12:24 Uhr / Bewertung:

    Wesentliche Indikatoren, wie weit Linke am linken Rand stehen, sind der Hass auf die USA, NATO, Israel, Juden und die Liebe zu Putin-Russland. Diese Indikatoren haben sie mit Rechten gemeinsam.

    Gemäßigte Linke und Rechte zeigen sich mit Israel solidarisch. Je weiter sie dem Rand stehen, desto größer wird ihre Abneigung gegen Israel und weiter gegen Juden. Letzteres wird meist noch bestritten, ist aber offensichtlich. Bei Linken gehört es ja zur Tradition aber bei Rechten ist es wirklich grotesk, wie groß ihr Hass ist und sie nach dem Motto "der Feind meines Feindes ist mein Freund" sich auf die Seite von "Palästinensern", Hamas etc. stellen.

    Und weil Rechte und Linke damit so viele gemeinsame Nenner haben, verwundert es nicht wenn man sie auf denselben Demonstrationen sieht.

  • Bob2 am 20.02.2022 18:17 Uhr / Bewertung:

    Ohne NATO hätte der kalte Krieg nicht geendet, ohne Nato hätten wir Kommunismus in ganz Europa. Wir hätten in einer Diktatur gelebt, geknechtet ohne Feiheit.

  • Der wahre tscharlie am 21.02.2022 16:44 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bob2

    Echt jetzt?
    Etwas historisches für dich. 1949 wurde die NATO gegründet. 1955 gründete der Ostblock den "Warschauer Pakt" als Gegenpol zur NATO.
    1991 wurde der "Warschauer Pakt" von der Sowjetunion aufgelöst. Aber die NATO existiert heute immernoch.

    Und jetzt kommst du und erzählst, wir hätten in ganz Europa Kommunismus wenn wir die NATO nicht gehabt hätten. grinsen Ist schon lustig .

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