DB-Winterfahrplan: Wer richtig sparen will, wartet bis Freitag

Am 15. Oktober ist die Deutsche Bahn mit dem Vorverkauf für den neuen Winterfahrplan gestartet, der ab 14. Dezember gilt. Was die Bahn vorhat, was sich genau für München ändert und warum man mit dem Ticketkauf noch bis zum Freitag warten sollte.
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Ein ICE-Zug der Deutschen Bahn am Münchner Hauptbahnhof: Ab 14. Dezember gilt der neue DB-Fahrplan.
Ein ICE-Zug der Deutschen Bahn am Münchner Hauptbahnhof: Ab 14. Dezember gilt der neue DB-Fahrplan. © imago/Steinsiek.ch

Seit Mittwoch, 15. Oktober können Kunden der Deutschen Bahn (DB) auf Basis des Jahresfahrplan 2026 buchen – das Unternehmen verspricht "Highlights" wie einen Halbstundentakt, neue Sprinter und neue internationale Verbindungen. Die wichtigsten Fakten im Überblick.

"Die Menschen wollen Bahn fahren. Wo jetzt schon viele Fahrgäste unterwegs sind, bieten wir im neuen Fahrplan noch mehr Zugfahrten an. Wir bauen unseren Fahrplan mit Blick auf Nachfrage und Kapazität auf dem Schienennetz gezielt aus", wird DB-Vorstand Personenfernverkehr Michael Peterson in der entsprechenden Mitteilung zitiert: "Wir freuen uns, trotz der vielen zusätzlichen Baustellen das Angebotsvolumen auch 2026 konstant hoch auf dem Rekordniveau des Vorjahrs halten zu können."

Jahresfahrplan 2026: Das ist neu bei der Deutschen Bahn

Nach DB-Angaben gibt es den ICE-Halbstundentakt jetzt zwischen 21 Städten, und das etwa alle 30 Minuten. Zum Beispiel Hamburg-Hannover-Kassel und Berlin-Halle-Erfurt. 14 zusätzliche besonders schnelle ICE-Fahrten sind eingeplant, zum Beispiel geht es dann über eine Stunde schneller im neuen Sprinter von Stuttgart über Nürnberg nach Berlin in rund vier Stunden und 45 Minuten Fahrzeit. Viermal täglich sollen die Fahrgäste von Hamburg nach Frankfurt in dreieinhalb Stunden reisen.

Ins Ausland soll es neue Direktverbindungen geben, grenzüberschreitend sind dies rund 40 neue bzw. verlängerte Fahrten täglich – zum Beispiel nach Belgien, Tschechien, Dänemark, Polen oder in die Schweiz. Die Bahn verspricht zudem einfacheres Buchen von Tickets für internationale Bahnreisen: Neben Tickets der SBB und ÖBB können demnach seit Kurzem auch Fahrkarten der SNCF sowie Eurostar direkt auf bahn.de oder im DB Navigator gebucht werden.

Deutsche Bahn verspricht: Preise im Fernverkehr bleiben stabil

  • "Super Sparpreise" und "Sparpreise" gibt es weiterhin bereits ab 17,99 Euro bzw. 21,99 Euro.
  • Der "Super Sparpreis Aktion" für kurze Strecken ist weiterhin je nach Verfügbarkeit bereits ab 6,99 Euro in der 2. Klasse erhältlich.
  • Die "Flexpreise" im Fernverkehr bleiben stabil.
  • Bis einschließlich 14. Oktober gibt es den "Flexpreis Young" für junge Reisende: Alle unter 27 Jahren erhalten 20 Prozent Rabatt auf den "Flexpreis".
  • Die Preise für Pendler (Zeitkarten, 10/20-Fahrten-Tickets) bleiben stabil.
  • Die BahnCards 25,50 und 100 bleiben preisstabil – die My BahnCard 50, 2. Klasse ist noch bis 13. Dezember für 49,99 Euro erhältlich (zuvor 79,90 Euro).

Besonders günstige Tickets am Wochenende kaufen

Wer bei dem neuen Winterfahrplan besonders sparen möchte wartet mit der Ticketbuchung noch bis zum Freitag. Zwischen dem 17. Oktober und dem 21. Oktober können Sie von einem Zwölf-Prozent-Rabatt auf alle nationalen Sparpreise profitieren. Informationen und Tickets gibt es auf bahn.de und im DB Navigator sowie in DB Reisezentren und DB Agenturen.

Das bringt der DB-Fahrplan 2026 für München

Zweimal pro Stunde und nahezu im Halbstundentakt fahren künftig ICE-Züge zwischen Erfurt und Nürnberg in einer Stunde und 15 Minuten – mit Weiterfahrt bzw. Anschluss nach München. "Realisiert wird dies durch zusätzliche Fahrten und veränderte Abfahrtzeiten", teilt die Bahn mit. Dadurch seien auch diverse zweistündliche Umsteigeverbindungen jeweils rund 30 Minuten schneller: München-Dresden in vier Stunden und 45 Minuten, Passau-Berlin in 4:45 Stunden und Ansbach-Berlin in dreieinhalb Stunden. Auch von München/Nürnberg nach Würzburg besteht weiterhin ein ICE-Halbstundentakt.  

Mehr schnelle Züge von und nach Berlin

16-mal am Tag und damit dreimal mehr als zuvor: Künftig im Stundentakt verkehren besonders schnelle ICE-Züge in rund vier Stunden zwischen München und Berlin via Nürnberg, Erfurt und Halle. Ab Augsburg, Donauwörth und Bamberg fahren fünf ICE pro Tag und Richtung zukünftig rund 20 Minuten schneller direkt nach/von Berlin, zum Beispiel ab Donauwörth in vier Stunden.  

Ein neuer Sprinter fährt den Angaben zufolge morgens von Stuttgart (7.03 Uhr) nonstop nach Nürnberg (an 8.57 Uhr) und von dort wiederum ohne Halt weiter nach Berlin (11.47 Uhr), abends retour um 16.12 Uhr ab Berlin via Nürnberg (19.01 Uhr) nach Stuttgart (20.57 Uhr) – zwischen Nürnberg und Stuttgart also in Rekordfahrtzeit von weniger als zwei Stunden. "Dafür können die beiden Sprinter-Zugpaare (Hin- und Rückfahrt) Düsseldorf-Nürnberg-München baubedingt im ganzen Fahrplan 2026 vorübergehend nicht angeboten werden", kündigt die Bahn an.

Komfortabler ab München ins Ausland  

Ab München, Rosenheim, Prien, Traunstein und Freilassing gebe es künftig mehr Direktverbindungen – nahezu zweistündlich – sowohl nach Klagenfurt an den Wörthersee als auch nach Graz in die Steiermark. Um 10.16 Uhr ab München fährt ein Eurocity (EC) via Villach neu direkt nach Ljubljana und Zagreb. Fahrgäste aus Günzburg und Augsburg haben in/aus Richtung Österreich künftig drei umsteigefreie Hin- und Rückfahrten. Dafür verkehren auf der Linie nun zweistündlich moderne ICE statt älterer EC/IC-Züge nach/von Stuttgart, Heidelberg und Frankfurt.  

"Der bisher schwach nachgefragte Railjet zwischen Frankfurt, Lindau und Innsbruck kann baubedingt und wegen Fahrzeugengpässen im Fahrplan 2026 nicht angeboten werden", heißt es weiter. Der ICE aus München via Augsburg nach Amsterdam fährt laut DB künftig zwei Stunden früher um 14.20 Uhr ab München "mit attraktiverer Ankunft in Amsterdam (21.29 Uhr)". Neu geht es um 18.35 Uhr ab München Hauptbahnhof über Nacht auch direkt nach Przemysl an die ukrainische Grenze mit Schlaf-, Liege- und Sitzwagen, ergänzend zur schon bestehenden Nachtzugverbindung nach Warschau.  

Durchgehender Zweistundentakt für die besonders schnellen Direktverbindungen für München und Augsburg

Auf der stündlichen Linie München-Nürnberg-Würzburg-Hannover-Hamburg fahren künftig einheitlich zwölfteilige ICE 4 mit 830 Sitzplätzen, ohne die bisher zweistündlichen verspätungsanfälligen Zugteilungen in Hannover nach/von Bremen und ohne einmal täglich abweichende Ziele wie Dortmund bzw. Passau/Wien.

Auch bei der stündlichen ICE-Linie München-Nürnberg-Aschaffenburg-Frankfurt-Köln-Essen entfällt in Würzburg das derzeit einmal am Tag durchgeführte An- und Abkuppeln eines Zugteils via Kassel nach/von Paderborn und Hamm. Dadurch entfalle die entsprechende Direktverbindung, "es bringt aber ebenfalls mehr Stabilität in den Fahrplan".

Neu entsteht ein durchgehender Zweistundentakt für die besonders schnellen Direktverbindungen für München und Augsburg via Stuttgart und Frankfurt Flughafen nach/von Rhein/Ruhr mit Abfahrt 12.20 Uhr bzw. Ankunft 17.40 Uhr – durch Schließen einer bisherigen Taktlücke in München. Auch die erste Fahrt dieser Linie nach München (an 9.40 Uhr) kommt künftig aus Köln (5.25 Uhr) statt derzeit abweichend vom Takt ab Frankfurt.


Buchungsstart für den neuen Fahrplan mit allen Angeboten einschließlich der Reisen rund um die Weihnachtsfeiertage war der 15. Oktober. 

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  • Wolff am 15.10.2025 13:37 Uhr / Bewertung:

    Und wie viele dieser Züge werden auch nur annähernd pünktlich sein bzw. überhaupt wie geplant fahren (und nicht einfach ausfallen)?

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  • Dugi am 15.10.2025 04:05 Uhr / Bewertung:

    Wieder zeigt sich der Geburtsfehler des deutschen Hochgeschwindigkeitsnetzes: Fehlende schnelle ICE-Trassen.
    Immer wurde behauptet, das braucht man hier wegen dichter Besiedlung nicht und auch keine besonders schnellen Züge weil der ICE so oft halten müsse. Das führte sogar so weit, dass die Bahn ICE4 kaufte, die mit 250 kmH sogar langsamer waren als ihre Vorgänger!
    Auch wurden deswegen Strecken nicht für größtmögliche Geschwindigkeiten ausgebaut, selbst wenn sie sowieso ausgebau wurden.
    Nun sieht man: Die ICE-Sprinter fahren ohne Halt, d.h. sie würden profitieren von durchgehenden Höchstgeschwindigkeiten. Die geben die Trassen aber nicht her. Der deutsche Sonderweg mit dem Argument, schnelle Strecken und schnelle Züge seien unnötig, scheitert wieder mal an politischer Unfähigkeit.
    Dabei gäbe es Vorbilder: In Frankreich fährt der TGV 500 Kilometer in 2,5 Stunden und Tempo 320. In Deutschland fährt man die 600 km München-Hamburg immer noch in traurigen 6 Stunden statt in 3.

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  • Mobilitätsfreund am 15.10.2025 05:58 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Dugi

    Dies ist so nicht ganz richtig.
    Die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit des ICE4 ist auf den Energieverbrauch zurückzuführen. Hier hat man sich von der Wirtschaftlichkeit leiten lassen. Ebenso wollte man damals nur noch Eisenbahntrassen bis max. 250 km/h planen.
    Ein Grund dafür war, dass jeder kleine Landesfürst (in Bayern) seinen eigenen ICE Halt haben wollte. Dafür wurden auch grobe Planungsnachteile, wie längere Reisezeiten, in kauf genommen. Siehe Nürnberg - Erfurth.
    Hinzu kommt noch die Einflussnahme der Flug-, Auto-, Straßenbau- und Speditionsgwerbe, die sich eine schwache Eisenbahn wünschen.
    Daher wurden in den letzten 30 Jahren viele Eisenbahnbauprojekte realisiert, die eher schädlich auf die Eisenbahn wirken. Siehe den neuen Europäischen Herzinfarkt Stuttgart21 oder NBS Wendlingen - Ulm, und Ingolstadt - Nürnberg - Erfurth, die mit getricksten Güterzügen schön gerechnet wurde, damit die Stecke überhaupt förderwürdig wird.

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