Daten geklaut: Mitarbeiter wollten Eon erpressen

Sie wollten den Energiekonzern Eon erpressen: Vor dem Münchner Landgericht gestanden zwei Ex-Mitarbeiter die Tat. Sie klauten die Kundendaten und wollten sie an die Konkurrenz verkaufen.
von  Abendzeitung
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MÜNCHEN - Sie wollten den Energiekonzern Eon erpressen: Vor dem Münchner Landgericht gestanden zwei Ex-Mitarbeiter die Tat. Sie klauten die Kundendaten und wollten sie an die Konkurrenz verkaufen.

Zwei frühere Mitarbeiter einer Tochtergesellschaft haben versucht, den Energiekonzern Eon zu erpressen. Das räumten die beiden 30 und 36 Jahre alten Angeklagten am Mittwoch vor dem Landgericht München ein.

Der Ex-Werkstudent und der ehemalige Vertriebsmitarbeiter hatten Eon Anfang des Jahres gedroht, Sicherheitslücken bei der Datenspeicherung aufzudecken und Kundendaten an die Konkurrenz weiter zu geben. Sie forderten 750 000 Euro. Zwei 33 Jahre alte Mitangeklagte sollen ein Online-Konto sowie eine E-Mail-Adresse mit falschen Personenangaben für den Erpressungsversuch zur Verfügung gestellt haben.

Der Werkstudent übertrug die Daten von etwa 700 000 Kunden der Eon-Tochter auf einen USB-Stick und nahm diesen bei Beendigung seiner Tätigkeit mit. „Ich habe nie Daten mit der Absicht entwendet, das Unternehmen zu erpressen, das möchte ich unterstreichen“, sagte der 30-Jährige zum Prozessauftakt. „Der Gedanke kam erst viel später“ - nämlich als er trotz zahlreicher Bewerbungen nur Absagen bekam und er darum unter finanziellem Druck stand und frustriert war, wie er sagte.

Der 30-Jährige betonte aber, er hätte Sicherheitslücken nie veröffentlicht. „Es gab sie nicht.“ Noch vor der letzten Geldforderung habe er die Daten von dem USB-Stick „in der Toilette hinunter gespült“ und den Stick gelöscht.

dpa

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