Das Wunder von Durban?

Lauter gute Omen: Die Chancen für München, heute den Zuschlag für die Winterspiele zu bekommen, sind gestiegen – das WM-Erfolgs-Duo Beckenbauer und Radmann lässt hoffen.
K. Vogl |
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Durban - Am 4. Juli 1954 sorgten Sepp Herbergers Fußballer für das „Wunder von Bern“. Am 4. Juli 2011 hob Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer an seinem 62. Geburtstag und nach einem Ständchen der 100 Mitreisenden mit dem Fan-Flug nach Durban ab. Seehofer und das gesamte Team wollen die fünf Olympischen Ringe nach den Sommerspielen 1972 für das Wintermärchen 2018 zurück nach München holen. Ein Datum als gutes Omen?

Gut möglich – denn hinzu kommt: Am 6. Juli 2000 holte Franz Beckenbauer mit seinem Spezl Fedor Radmann die Fußball-WM 2006 nach Deutschland und machte sie zu einem unvergessenen Sommermärchen. Am 6. Juli 2011, also am Mittwoch, ist das Duo als Glücksbringer natürlich dabei, wenn das IOC in Durban die Winterspiele entweder nach München, Annecy oder Pjoengchang vergibt. Und nicht nur die beiden sind in Südafrika. Auch Beckenbauers Manager Marcus Höfl ist mit seiner Ehefrau Maria Riesch eingeflogen.

Bundespräsident Christian Wulff brachte in seiner Airforce One Rosi Mittermaier, Christian Neureuther und den Hackl Schorsch mit. Bei Seehofer in der Maschine saß neben vielen anderen Sportbotschaftern Markus Wasmeier, natürlich in der Krachledernen. Berchtesgadens Landrat Georg Grabner hat seine im Gepäck – für den Rückflug. Den will auch Kati Witt im Erfolgsfall als Sächsin im bayerischen Dirndl antreten.

Garmisch-Partenkirchens Bürgermeister Schmitt, Landtags- und Bundestagsabgeordnete, Vertreter der Sponsorenpartner und aus der Wirtschaft sowie auch einige Präsidenten der Winterverbände drücken vor Ort die Daumen, wie auch Olympiapark-Chef Ralf Huber und sein Pressechef Arno Hartung.

Bei der Ankunft nach über zehnstündigem Flug wartete nicht nur Münchens OB Christian Ude auf Seehofer und die Fans. Südafrikaner versuchten sich in Gummistiefeln beim Schuhplattlern. Von den Olympia-Botschaftern stand besonders Bob-Weltmeister Richard Adjei im Mittelpunkt. „Hoffentlich nicht nur wegen meiner Hautfarbe“, sagte der Bremser und Sohn eines Ghanaers, der sich in bayerische Tracht geschmissen hatte, und der sich in Zukunft als Bob-Pilot versuchen will. „28 Mal bin ich schon gefahren, einmal hat die Bahn gewonnen und mich abgeworfen."

Eine Pressekonferenz jagte gestern die andere: Seehofer mit den Sportbotschaftern, Seehofer mit IOC-Chef Jacques Rogge, überall wird spekuliert und hochgerechnet, wie die insgesamt 110 IOC-Mitglieder, die abstimmen dürfen, entscheiden werden. Gibt es am Ende wirklich das Foto-Finish? Wird München die erste Stadt der Welt sein, die nach Sommer- auch Winterspiele ausrichten darf?

Die deutsche Delegation um Thomas Bach und Kati Witt macht in Optimismus nach dem langen Bewerbungsmarathon. Die frühere Eisprinzessin hat zu ihrer schwersten olympischen Kür nach Sarajevo und Calgary auch ihre Managerin Elisabeth Gottmann einfliegen lassen, die ihre Freundin und Klientin in den letzten Wochen meist nur am Telefon gehört und über E-Mail gesteuert hat.
Derweil bereiten sich auch die Medien auf den OlympiaShow-Down vor. ARD und ZDF senden die Entscheidung parallel, das Bayerische Fernsehen ist bereits ab 8.30 Uhr auf Sendung, Markus Othmer als Moderator und Anchormann auf dem Marienplatz, Andrea Otto meldet sich aus Garmisch und Tom Meiler vom Königssee. ARD-Experte Hajo Seppelt kommentiert in Durban die Präsentationen und die Wahl, der Olympiaerprobte Dolmetscher Jürgen Stehle übersetzt am laufenden Meter. Tobias Barnerssoi und Thomas Klinger sammeln Stimmen und Reaktionen vor Ort in Südafrika. Sportchef Werner Rabe und Steffen Lunkenheimer ziehen für das Bayerische Fernsehen die Fäden in Durban. Damit den Teilnehmern der Fan-Feste in München, Garmisch und am Königssee vor den Großbildleinwänden beim erhofften „Wunder von Durban“ auch ja nichts verpassen.

 

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