Das Surfer-Paradies am Eisbach bleibt

Surfer aus aller Welt lieben sie: Die Eisbach-Welle. Doch jetzt droht Ärger durch eine neue Verordnung. Die gute Nachricht: Die Entscheidung fällt erst 2009, bis dahin will die Stadt München ein Auge zudrücken.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ein Wellenreiter am Eisbach.
az Ein Wellenreiter am Eisbach.

Surfer aus aller Welt lieben sie: Die Eisbach-Welle. Doch jetzt droht Ärger durch eine neue Verordnung. Die gute Nachricht: Die Entscheidung fällt erst 2009, bis dahin will die Stadt München ein Auge zudrücken.

MÜNCHEN Sie ist bei Surfern weltweit bekannt: Die Eisbach-Welle. Doch München könnte um diese Attraktion bald ärmer sein. Den Surfern drohen Bußgelder! Die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung soll eine „bewehrte Verordnung“ erlassen, hieß es ein wenig verklausuliert in der Rathausumschau. Eine Verordnung, „die anstelle des bisherigen (langwierigen) Zivilsrechtsweges zu umgehenden Verwarnungs- oder Bußgeldbescheiden führen wird.“ Das wäre das Aus für den Surf-Spot am Haus der Kunst! Allerdings soll diese Verordnung erst 2009 dem Stadtrat zur Abstimmung vorgelegt werden.

Im Referat für Umwelt und Gesundheit versicherte Joachim Lorenz (Grüne) gestern: „Wir wollen die Surfer nicht vertreiben.“ Erst vor einem halben Jahr habe es ein Treffen wegen der Eisbach-Welle gegeben. Das Ergebnis: „Die Surfer selbst sollen einen Regelungsvorschlag machen, der dann dazu führt, dass die Stadt bei einem Unfall nicht haften muss“, sagt Lorenz. Allein im Jahr 2007 waren drei Menschen im Eisbach ums Leben gekommen. „Aber Unfälle durch Surfer gab es bisher nicht, das waren leichtsinnige Badende.“

Trotzdem hat sich die Stadt entschlossen, mit der Eisbachwelle keine Werbung mehr für München zu machen. In einer Broschüre zum 850. Stadtgeburtstag war das Surfer-Dorado kürzlich noch gezeigt worden. „Darauf wollen wir jetzt verzichten, solange das Ganze nicht eindeutig geregelt ist“, sagte Lorenz. Eindeutig geregelt?

Der Justiziar des Alpenvereins soll für die Surfer ein juristisches Hintertürchen schaffen: Er soll einen Paragraphen formulieren, der in Haftungsfragen den Surfern die Verantwortung zuschreibt. Ähnlich, wie es bei den Kajakfahrern auf der Loisach der Fall ist. Bis dahin wird die Stadt München wohl noch ein Auge zudrücken. lj

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.