"Das Phantom": Serien-Sextäter gesteht einige Taten

MÜNCHEN - Frauen überfallen und begrapscht: Ein in der vergangenen Woche festgenommener Serien-Sextäter hat mehrere Übergriffe auf Frauen in München gestanden.
Der Verdächtige habe in 7 von 31 Fällen eingeräumt, in den vergangenen Jahren Frauen überfallen und begrapscht zu haben, sagte der zuständige Staatsanwalt Markus Michl am Sonntag in München. Zuvor hatte der 40-Jährige aus dem Landkreis Ebersberg die Vorwürfe noch bestritten. Wie Michl sagte, sei Haftbefehl wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung gegen den Mann erlassen worden. Von Juni 2005 bis August 2010 soll der Mann nach Überzeugung der Ermittler insgesamt 31 Frauen sexuell angegriffen und vier davon vergewaltigt haben.
Die Jagd auf das „Phantom“ hatte in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen in und um München gesorgt. Die Polizei hatte über Jahre in 16 Fällen das Erbgut des Täters gesichert und konnte nun mit Hilfe einer DNA-Probe den Mann überführen. Der 40-Jährige war am Freitag Polizisten aufgefallen und erklärte sich zu einem DNA-Test bereit. Ein Abgleich mit den vorhandenen Spuren habe ergeben, dass der Mann der Täter sei, sagte Kriminalhauptkommissar Rainer Samietz: „Es ist ohne Zweifel der Elsenheim-Täter“.
Der Täter habe die Frauen von hinten umklammert und ihnen den Mund zugehalten. „Von dort konnten DNA-Spuren abgenommen werden“. Die Ermittler stellten einen Zusammenhang zwischen allen Taten her - bereits nach dem zweiten Übergriff in der „Elsenheimerstraße“. Daher auch die Bezeichnung der Polizei für den Sexualstraftäter. Der Mann sei in allen Fällen gleich vorgegangen. Er griff immer von hinten an. Setzten sich die Frauen zu Wehr, ließ der 40-Jährige stets von ihnen ab und flüchtete. Eine Frau, die sich nicht wehrte, missbrauchte er im August. Zuvor habe der Mann die Frauen an die Brust und in den Schritt gefasst. Die Zunahme und Steigerung seiner Angriffe veranlasste die Polizei zu einer intensiveren Fahndung.
Staatsanwalt Markus Michl geht derzeit zudem von einer hohen Dunkelziffer sexueller Übergriffe des Mannes aus, die der Polizei noch nicht bekannt sind. Ob es auch weitere Angriffe auf Frauen in anderen Städten oder im Ausland gab, konnten die Ermittler derzeit noch nicht sagen.
dpa