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Das passiert 2023 in München: 600 Parkplätze nur für Carsharing

Die Stadt will es Münchnern im neuen Jahr leichter machen, ein Auto zu leihen.
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600 solcher Parkplätze will die Stadt 2023 ausweisen.
600 solcher Parkplätze will die Stadt 2023 ausweisen. © Foto: imago/Rolf Poss

München - Ein Auto, das in der Mitte einmal durchgeschnitten ist, drum herum vier kleine Figuren - dieses Schild wird ab April häufiger in München zu sehen sein. Es kennzeichnet Parkplätze, die für Carsharing-Autos reserviert sind.

Das Mobilitätsreferat will in diesem Jahr 600 Parkplätze für Car-sharing reservieren. 2022 hat die Stadt solche Stellplätze bereits in Giesing und Neuhausen eingerichtet. 2023 werden Stellplätze im Innenstadtbereich (Altstadt, Westend) sowie in anderen Bezirken (etwa Trudering-Riem) folgen, kündigt die Pressestelle des Referats an.

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Die Carsharing-Stellplätze werden bald öffentlich ausgeschrieben. Nach der Vergabe dürfen dann Autos der Firmen an den Stellplätzen stehen, die den Zuschlag erhalten haben. Pro Stellplatz ist das laut Mobilitätsreferat ein bestimmter Anbieter. Und nur, wer diesen nutzt, darf auf dem Parkplatz dann noch sein Auto abstellen.

Ziel des Ganzen ist, dass es Menschen, die ein Auto leihen statt es zu besitzen, leichter haben sollen, einen Parkplatz zu finden. Das soll sie motivieren, das eigene Auto doch abzuschaffen. Dafür soll es für alle anderen Autofahrer 2023 an vielen Stellen in der Stadt noch unbequemer werden.

Ein Teil der 600-Carsharing-Stellplätze wird an den neuen "Mobilitätspunkten" eingerichtet. Dort stehen vom Leihrad über ÖPNV und den Elektroroller verschiedene Verkehrsmittel zur Verfügung.

64 dieser Mobilitätspunkte sollen 2023 entstehen

s gibt zum Beispiel Elektroladesäulen, Parkplätze für E-Autos, Parkplätze fürs Car-sharing, Parkplätze für Bike-Sharing, E-Roller-Sharing und fürs E-Lastenrad-Sharing. Und wenn man sein E-Auto oder sein Lastenrad geparkt hat, soll man dort schnell in die öffentlichen Verkehrsmittel einsteigen können - etwa in die S-Bahn, U-Bahn, Tram und in den Bus.

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64 dieser Mobilitätspunkte will das Mobilitätsreferat 2023 einrichten. Insgesamt will die Stadt bis 2026 über 200 solcher Mobilitätspunkte schaffen. Einer dieser Mobilitätspunkte soll dieses Jahr im Landkreis München geschaffen werden, kündigt das Mobilitätsreferat an. Ziel ist es, Shared Mobility-Angebote auch verstärkt in der Region verfügbar zu machen, schreibt die Pressestelle.

Der SPD-Verkehrsexperte Nikolaus Gradl hofft, dass es so gelingt, die Stadt besser mit dem Umland zu vernetzen. Denn die letzten paar Kilometer von der U-Bahn-Station bis zur Haustüre zu überwinden, sei vor allem am Stadtrand ein Problem. Er kündigt an, dass es bald möglich sein soll, an der Endstation der U5 in Neuperlach Süd ein Rad auszuleihen und in Neubiberg abzugeben. Bislang geht das nicht.

Bis 2019 fuhr die Bahn-Tochter Clevershuttle mit E-Autos durch die Stadt 

Und nicht nur mit dem Rad soll es einfacher werden, die "letzte Meile" zu überwinden. Das Mobilitätsreferat arbeitet derzeit außerdem an einem neuen "On Demand System" für München.

Es soll, sagt Gradl, so ähnlich funktionieren wie ein gemeinschaftliches Taxi. Vorbild dafür ist Hamburg: Dort sammeln Elektro-Shuttles Nutzer mit einer ähnlichen Strecke ein und bringen sie danach ans Ziel. Das funktioniert über eine App, in die man seinen Start und Zielort eintippen muss. Es ist möglich, die Fahrzeuge bis zu zehn Minuten vorab zu buchen. Die Preise liegen in Hamburg zwischen einem Taxi und dem ÖPNV. In München sollen die neuen Shuttles auch etwas teurer sein als die Öffentlichen, sagt Gradl. Ein finalisiertes Konzept will das Mobilitätsreferat noch in diesem Jahr vorlegen. Der Betrieb soll dann 2024 starten.

Ein ähnliches Konzept gab es in der Stadt allerdings schon mal: Bis 2019 fuhr die Bahn-Tochter Clevershuttle mit E-Autos durch die Stadt und sammelte Fahrgäste ein. Gebucht werden konnte per App. Das Konzept ging allerdings nicht auf. Der Betrieb war nicht rentabel.

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17 Kommentare
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  • FredC2 am 11.01.2023 08:35 Uhr / Bewertung:

    Also irgendwas paßt in diesem Artikel nicht zusammen:
    Das Foto zeigt ein grünes Symbol auf einem Stellplatz, auf dem ein (beliebiges)Car-Sharing Auto stehen darf. Weiter heißt es, die Stadt will 600 von diesen einrichten. BTW: derartige Stellplätze gibt es bereits und ich nutzte diese gerne.
    Dann heißt es jedoch im Text "Die Carsharing-Stellplätze werden bald öffentlich ausgeschrieben. Nach der Vergabe dürfen dann Autos der Firmen an den Stellplätzen stehen, die den Zuschlag erhalten haben. "
    Das wäre eine komplett andere "Lösung" - und aus meiner Sicht keine gute.

  • Loisl1860 am 10.01.2023 15:38 Uhr / Bewertung:

    Der Gesamtumsatz der Carsharing Branche lt. Statista betrug lediglich 160 Mio. Euro letzlich ist Carsharing ein Modell ohne viel Zukunft ein Nischenprodukt. Der Mehrwert ist begrenzt und letzlich eine Konkurrenz für Mietwagen wie lange das Modell noch funktioniert ohne zum Zuschussgeschäft zu werden ist fraglich daher ist erwartbar das Carsharing kein Zukunftsmodell sein kann. Je mehr daher solche Angebote kommen und Parkplätze wegfallen desto klarer wird die Erkentniß das es ein Nischenprodukt bleiben wird.

  • ClimateEmergency am 10.01.2023 16:13 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Loisl1860

    Ist doch kein Problem, wenn es eine Nische ist. Im Gegenteil.
    Mir reicht in 99,9% der Fällen das Fahrrad.

    Wichtig ist, dass es nutzbar verfügbar sind, damit man im Fall der Fälle doch eines nutzen kann und so der Übergang in ein Leben ohne eigenem Auto leichter gemacht wird.

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