Das neue Club-Feng-Shui

Das Pacha hat sich einen neuen Look verpasst. Ein Jahr lang wurde der Club langsam umgebaut. Jetzt ist alles fertig.
von  Florian Zick

Angst, dass sich das Pacha zu sehr verändert hätte, muss man keine haben. In der Küche des Clubs stehen immer noch die Moët-Kübel hoch ineinander gestapelt. Die Sekttürme sehen aus, als wollten sie einem sagen: Jawohl, es wurde zwar umgebaut, aber hier ist immer noch das pralle Leben zu Hause.

Wer öfter ins Pacha geht, hat von den Veränderungen womöglich gar nicht so viel mitbekommen. An dem Osterwochenende vor einem Jahr war der Club mal ein paar Tage zugesperrt. Alle anderen Neuerungen kamen schleichend über das vergangene Jahr verteilt. Aber erst Closing-Party und dann großes Re-Opening, das ist nicht der Stil der Clubbetreiber. „Damit schafft man eine Erwartungshaltung, die man überhaupt nicht befriedigen kann”, sagt Szenegastronom Michi Kern.

Das Pacha veränderte sich deshalb ganz gemächlich. Die Decke ist an einigen Stellen noch ein Provisorium, aber ansonsten sind alle Arbeiten abgeschlossen. Bewegliche Holzlamellen vor den Fenstern trennen nun die Außen- von der Clubwelt, die Sitzreihen erstrahlen in beiger Kunstlederoptik und auch die Form der großen Bar in der Mitte des Clubs ist modernisiert worden.

Das Club-Feng-Shui verlangt von einer Bar, dass sie keine Kanten hat, an denen man beim Tanzen schmerzhaft anecken könnte. Der Tresen ist deswegen nun rund geschliffen. Zudem wurde dunkles Eichenparkett verlegt und der Lounge-Bereich mit vier neuen Lautsprechern ausgestattet.

Gekostet hat der Umbau eine stattliche Summe, über deren Höhe die Clubbetreiber ungerne reden, weil auch diese Zahl die Erwartungshaltung ins Unermessliche steigern würde. Ein Großteil des Geldes ist aber ohnehin für die neue Brandschutztechnik draufgegangen. Deren Erneuerung war ursprünglich der Anlass für den Umbau. Aber weil die Clubbetreiber im Pacha eben keine halben Sachen machen, engagierten sie mit Karhard kurzerhand jenes Berliner Architekturbüro, das in der Hauptstadt unter anderem den Techno-Club Berghain eingerichtet hat, und ließen dem Pacha ein neues Design verpassen.

„Wir wollten einen Look, der uns nicht schon in ein paar Monaten wieder langweilig vorkommt”, sagt Michi Kern am Ende des kleinen Club-Rundgangs. Für die nächsten vier bis fünf Jahre soll nun erstmal Ruhe sein. Was danach kommt steht noch nicht fest, dass es ein Danach geben wird, dagegen schon. Das Pacha hat seinen Mietvertrag am Maximiliansplatz gerade um 18 Jahre bis 2030 verlängert.

Maximiliansplatz 5, Do. von 19 Uhr, Fr. und Sa. von 23 Uhr an geöffnet, www.pacha-muenchen.de, Tel. 30 90 50 850

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