Das haben Münchner Vermieter alles erlebt!

Sammelsucht, Schimmelzucht, Schwarzbauten: Was Münchner Wohnungsbesitzer
München - Die Miet- und Nebenkosten steigen, mal mehr, mal weniger gerechtfertigt: Nicht immer kommen Vermieter in den Augen derjenigen, die ihnen monatlich Geld überweisen, gut weg. Es gibt allerdings auch immer wieder Mieter, die sich nicht ganz fair oder sogar völlig daneben benehmen.
Die AZ hat mit Vermieter- und Eigentümer-Verbänden wie der Haus + Grund und Anwälten für Mietrecht besondere Fälle gesammelt:
In die eigene Tasche
Dreister geht’s nicht: Eine Mieterin verlor ihren Job und beantragte daraufhin Hartz IV, ihre Wohnkosten sollen übernommen werden – so weit, so gut. Doch das reichte der Frau nicht. Sie fälschte den Mietvertrag und ersetzte Konto und Adresse des Vermieters durch ihre eigene und griff auch in den Briefverkehr mit der Arge ein. Erst nach Monaten stellte der Vermieter fest, dass inklusive der Kaution bisher noch kein einziger Cent für die Wohnung eingegangen ist.
Der Durchbruch
Es war romantisch gemeint, aber rücksichtslos gemacht: Ein junger Mann im Westend lebte Wohnung an Wohnung mit seiner Freundin. Um das gegenseitige Besuchen zu vereinfachen und mehr innenarchitektonische Gestaltungsmöglichkeiten zu haben, griff er zum Hammer und trug einen Teil der Wand zwischen den Appartements ab. Der Vermieter wurde im wahrsten Sinne hellhörig. Das Paar musste raus – hoffentlich in eine gemeinsame Wohnung.
Alles meins!
Manchmal fällt der Abschied schwer: Ein Münchner konnte sich beim Auszug einfach nicht von seiner Mietwohnung trennen. Deswegen montiert er alles ab und aus, was er irgendwie in die Hände bekam. Das Gas-Thermometer, die Waschbecken inklusive Hähnen, sogar das Laminat vom Boden zog er ab.
Schöner wohnen
Fragen? Zeitverschwendung! Eine Familie ergriff eigenhändig mehrere Umbaumaßnahmen im Mietshaus. Erst wurde die Einfahrt neu gepflastert, dann folgte die (kurz zuvor renovierte) Terrasse. Später verfliesten die Mieter auch noch den Keller neu.
Mieter Mackie Messer?
Schock bei der Inspektion: Als der Mieter ausgezogen war, bemerkte der Wohnungsbesitzer, dass sämtliche Türen und Fensterstöcke mit Messerstichen übersäht waren.
Schimmelfarm
Ein Münchner klagte über massiven Schimmelbefall, um die Miete zu mindern. Irgendwann stellte sich heraus: Der Mann hatte die Kulturen absichtlich gezüchtet, zum Beispiel Fenster und Türen systematisch verklebt. Grund: Ihm war die Miete zu hoch.
Der Zeitungsmensch
Eigentlich ist Zeitungslesen eine tolle Sache, aber doch nicht so! Ein Messie hatte die Druckerzeugnisse mannshoch in der gesamten Wohnung gestapelt, zwischen Arbeitsflächen und Hängeschränke in der Küche passte kein Blatt Papier mehr, selbst die Kloschüssel war abmontiert, um mehr Platz für Zeitungen zu haben. Im Wohnzimmer lebte der Mann wie ein Maulwurf mitten in einem Papierberg.
Die Bank ist schuld!
Es gibt wohl kaum eine Ausrede, die Vermieter noch nicht gehört haben: Am häufigsten wird die Schuld auf die Bank geschoben – der Lehrling habe die Überweisung verbummelt. Auch ein Klassiker: große Gewinne, Erbschaften und Sonderzahlungen – die dann aber nie kommen.
Balkon im Eigenbau
Frühstücken auf dem Balkon, ein Traum! Blöd nur, wenn man keinen hat. Ein Mieter in Pasing wollte dennoch nicht verzichten – und konstruierte aus Brettern und Seilen eine lebensgefährliche Alternative.
Schwarz-Schlafzimmer
Hohe Decken mag jeder: Ein handwerklich begabter Mieter war sogar so begeistert, dass er in einer Altbauwohnung in rund zwei Metern Höhe einfach ein Zwischengeschoss einzog – sein neues Schlafzimmer.