Das fliegende Helferlein

Straker „Impulls”: Das Flugzeug von  Doktoranden der TU München fliegt perfekt.
Rudolf Huber |
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Alles hat bestens geklappt: "Pilot" Christian Rößler mit der "Impulls" der TU München.
Gregor Feindt Alles hat bestens geklappt: "Pilot" Christian Rößler mit der "Impulls" der TU München.

MÜNCHEN 13.50 Uhr, Flugplatz Parsdorf, leichter Nordwestwind mit einzelnen Böen: Die Spannung auf dem Vorfeld des Modellflugzeug-Clubs Red Barons ist fast greifbar. Ein „Pilot” mit einer Fernsteuerung vor dem Bauch gibt das Kommando, der Flieger wird von einer Seilwinde vorwärts gezogen – und steigt nach wenigen Metern in die Lüfte. Ein Bilderbuch-Start.

AZ - Video: Der Jungfernflug der "Impulls" - Das Video.

 

Und eine absolute Weltpremiere. Nach 15 Monaten Vorbereitung, die mit dem sprichwörtlichen weißen Blatt Papier begannen, soll „Impulls” jetzt in der Praxis beweisen, dass die Berechnungen seiner Väter richtig waren. Die Väter: Das sind Doktoranden am TU-Lehrstuhl für Luftfahrtsysteme. Und ihr Baby „Impulls” ist ein ungewöhnliches Fluggerät. Fünf Meter Spannweite, nur 20 Kilo Gewicht samt E-Motor und Akkus für 75 Minuten Flugzeit, zehn Kilo Nutzlast. Der Motor sitzt ganz hinten, er bildet mit dem Akkupack und der Steuerung eine Einheit. Das ganze Ding lässt sich wie beim Batteriewechsel einer Taschenlampe ruckzuck austauschen. Und: Es ist das größte unbemannte Kleinsttestflugzeug einer deutschen Universität.

Zum Jungfernflug ist die „Impulls” noch ohne das angetreten, wofür sie entwickelt wurde. Der „Frachtraum” soll später Messtechnik und Sensoren aufnehmen. Denkbar sind die Suche nach Vermissten, Einsätze beim Erfassen archäologisch interessanter Gebiete, Schadstoff- oder Radioaktivitäts-Messungen.

Aber jetzt muss das Ding erst mal zeigen, was es kann. 20 Minuten lang spulen „Pilot” (und Modellflug-Weltmeister) Christian Rößler und seine Kollegen vor den Augen von TU-Ordinarius Mirko Hornung ihr Programm ab. Erst geht’s rauf auf etwa 150 Meter, dann wird der Motor ausgeschaltet. Wie reagiert der Flieger? „Die Auslegung ist perfekt”, sagt ein Zaungast von den Red Barons. Und auch Hornung ist voll des Lobes – etwa, als die „Impulls” die gute Thermik nutzt, um ohne Motor weiter zu steigen.

„Ein sehr gutmütiges Verhalten” attestiert nach problemloser Landung der begeisterte Christian Rößler dem TU-Flugzeug. Jetzt werden erst einmal die Flugdaten ausgewertet. Der leise und flexible „Impulls” hat das Zeug zum wissenschaftlichen Mitarbeiter. Und zum schnellen Helfer in Katastrophenfällen. Überall da, wo es für Menschen zu schwierig wäre. 

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