CSU-Verkehrspolitiker prescht vor: Kommt jetzt der ICE-Anschluss für den Flughafen München?

Der lahme Anschluss via Regionalzug und S-Bahn ist vielen schon seit Langem ein Dorn im Auge. Nun will Verkehrs-Staatssekretär Ulrich Lange sich der Sache annehmen und fordert einen Fernbahnanschluss. Was er genau plant und wie lange das Ganze dauern könnte.
von  Christian Grimm
Zum Flughafen München fahren bislang nur S-Bahn und Regionalzug. Das gefällt vielen nicht.
Zum Flughafen München fahren bislang nur S-Bahn und Regionalzug. Das gefällt vielen nicht. © picture alliance/dpa

Der Flughafen der Landeshauptstadt ist über die Schiene nur langsam zu erreichen. Für ein internationales Luftdrehkreuz ist das zu wenig, findet Verkehrspolitiker Ulrich Lange. Der Münchner Flughafen soll künftig besser per Bahn erreicht werden können.

Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium will einen Fernbahnanschluss des Airports auf den Weg bringen, damit dort auch ICE- oder IC-Züge halten. Bisher kommen Reisende über die Schiene nur per Regionalzug oder S-Bahn zu den Terminals. Vom Münchner Hauptbahnhof dauert die Fahrt eine gute Dreiviertelstunde.

Der CSU-Verkehrsexperte Ulrich Lange.
Der CSU-Verkehrsexperte Ulrich Lange. © Serhat Kocak/dpa

"Als Verkehrspolitiker habe ich einen Traum. Ich will einen Fernbahnanschluss für den Münchner Flughafen anstoßen. Ich glaube, dass das zu diesem Drehkreuz des Luftverkehrs dazugehört“, sagte Lange der AZ.

Den vorerst letzten Vorstoß für eine schnelle Schienenverbindung zum Flughafen im Norden Münchens unternahm der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU), der sich für den Bau der Magnetschwebebahn Transrapid bis zum Hauptbahnhof starkgemacht hatte. Das ist über 20 Jahre her.

Keine Neuauflage der Stoiber-Idee

Obwohl der in Deutschland entwickelte Transrapid in China im Einsatz ist, plant Lange keine Neuauflage der Stoiber-Idee. Stattdessen setzt er auf die Intercity-Flotte der Deutschen Bahn oder Schnellzüge ihrer Mitbewerber. "Das ist zwar ein sehr weites und sehr großes Ziel, aber wenn es da gelingen würde, erste konkrete Schritte in die Wege zu leiten, dann stärkt das ganz Bayern“.

Um das Ziel zu erreichen, muss der Staatssekretär Vorplanungen zur Strecke anstoßen, um das Projekt ins Rollen zu bringen. Die Gelegenheit dafür ist günstig. Bis zum Ende des Jahrzehnts hat die Bundesregierung der Bahn über 100 Milliarden Euro für die Sanierung von Netz und Bahnhöfen sowie den Bau neuer Strecken zugesagt.

Der Vater der Transrapid-Idee: Edmund Stoiber.
Der Vater der Transrapid-Idee: Edmund Stoiber. © imago

Angelegenheit von Jahrzehnten

Ein Fernbahnanschluss für den Flughafen der Landeshauptstadt ließe sich dennoch nicht binnen Jahren realisieren. Das Verlegen neuer Gleise oder die Verstärkung der bestehenden Strecke wäre eine Angelegenheit von Jahrzehnten.

Nach einer Ära mangelnder Investitionen steht die Bahn vor einer Sanierungs-Phase. 2025 hat der Bund 19 Milliarden Euro in die Ertüchtigung von Schienen, Stellwerken und Brücken gesteckt. Tausende Weichen und Hunderte Kilometer Oberleitungen wurden erneuert.

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