CSU-Stadtrat will Corona-Warn-App "schärfer" machen - auf Kosten des Datenschutzes

Die Funktion der Corona-Warn-App geht dem Münchner CSU-Stadtrat Hans Theiss nicht weit genug. Er fordert einen erweiterten Datenzugriff – auch auf Kosten des Datenschutzes.
von  AZ
Die Funktionen der Corona-Warn-App gehen dem Münchner CSU-Stadtrat Hans Theiss nicht weit genug. (Symbolbild)
Die Funktionen der Corona-Warn-App gehen dem Münchner CSU-Stadtrat Hans Theiss nicht weit genug. (Symbolbild) © Marius Becker/dpa

München - Die Stadtrats-CSU hat sich angesichts der Corona-Zahlen in München für einen erweiterten Datenzugriff der Corona-Warn-App eingesetzt. Laut einem Antrag von Prof. Dr. Hans Theiss könnten so Infektionsketten besser erkannt werden.

Um die Infektionsprävention zielgerichteter zu gestalten, sollten in einem viel größerem Umfang Daten zu den einzelnen Infektionsgeschehen, Infektionsketten und Hotspots gesammelt und ausgewertet werden, so der Antrag des CSU-Stadtrats. Die Corona-Warn-App sei jedoch aktuell noch zu zurückhaltend programmiert.

Corona-Warn-App "schärfer" schalten?

Durch einen erweiterten Datenzugriff in der App könnten Bewegungsmuster von positiv-getesteten Menschen besser ausgewertet und damit wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, so Theiss weiter.

"Es fällt schwer zu glauben, dass sich im dichten Gedränge von U-Bahnen oder Bussen keine Infektionen ereignen sollen – obwohl es natürlich sehr zu wünschen wäre", schreibt der CSU-Stadtrat. Eine "schärfer geschaltete" Corona-Warn-App könnte Abhilfe schaffen und weitere wichtige Daten zu Corona liefern.

Theiss antizipiert bereits Einwände von Datenschützern gegen seinen Vorstoß. Seiner Meinung nach solle in  letzter Konsequenz aber der Gesundheitsschutz den Datenschutz schlagen.

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