CSU attackiert Grüne: "Da wurde eine Grenze überschritten"
München - Zum Start der Parade blockierten mehrere Aktivisten den Wagen der CSU. Weil, so die Grüne Jugend auf Facebook, "eine Partei, die Geflüchtete ertrinken lässt, sich über Abschiebungen in den Tod freut und immernoch gegen die Ehe für alle kämpft, auf dem CSD München nichts verloren hat. Der heuchlerische Auftritt der CSU wurde deshalb blockiert." Die Sitzblockade hielt den Lkw des Bundesverband Lesben und Schwule in der Union (LSU) minutenlang auf.
CSU-Stadtrat Hans Theiss geht mit den Aktivisten nun hart ins Gericht: "Ich finde, mit der Blockade des LSU-Wagens wurde eine Grenze überschritten. So etwas ist für mich nicht mehr Teil eines demokratischen Meinungsstreits", sagte er in einem Statement.
Besonders irritiert ihn, dass auch der Grünen-Stadtrat Dominik Krause an der Blockade beteiligt war. Das werfe Fragen an die grüne Stadtratsfraktion auf: "Findet diese Blockade die Zustimmung der grünen Stadtratsfraktion? Wie steht die grüne Fraktionsspitze zum Verhalten ihres Fraktionsmitglieds?", will Theiss wissen.
Er bezeichnet es als "besonders absurd", dass auf dem CSD, "wo Toleranz zurecht groß geschrieben wird, durch solche Aktionen der Versuch gemacht wird, Leute mit einem anderen politischen Hintergrund zu stigmatisieren." Er glaubt, dass die Aktivisten mit ihrer Aktion dem CSD München geschadet haben und mahnt an: "Toleranz ist keine Einbahnstraße."
Dominik Krause hatte beim CSD gesagt: „Wir demonstrieren hier mit einer Partei, die in den letzten Monaten keine Gelegenheit ausgelassen hat, zu hetzen. Niemand der CSU-Politiker, die hier mitlaufen, hat den Kurs der Partei kritisiert. Ich will mit solchen Menschen nicht demonstrieren.“ Am Sonntag betonte er auf die Vorwürfe aus der CSU angesprochen: "Selbstverständlich gibt es liberale und konservative Lesben und Schwule. Und selbstverständlich sind diese auch beim CSD dabei. Es gab in den letzten Jahren ja auch keine Proteste dagegen. Aber in Teilen hat die CSU eben in den letzten Monaten das konservative Spektrum verlassen."
CSD in München: Schrill, schräg - und politisch
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